Es war ein Tag zum Vergessen für die Anteilseigner der größten europäischen Airline. Denn die Aktie der Lufthansa ist gestern im Zuge der Jahreszahlen für 2019 und des vorsichtigen Ausblicks auf das kommende Jahr stark unter Druck geraten und verlor am Ende mehr als sechs Prozent. Was sollten Anleger nun tun?
Zunächst einmal sollten sie vor allem Ruhe bewahren. Klar der heftige Kursrückgang ist mehr als ärgerlich. Zumal sich dadurch auch das zuvor noch relativ bullishe Chartbild wieder deutlich eingetrübt hat. Nun wäre es wichtig, dass sich der Kurs oberhalb der Marke von 21,30 Euro halten kann. Denn hier verlaufen aktuell der seit Oktober gültige Aufwärtstrend sowie die 200-Tage-Linie. Sollte der Kurs darunter rutschen, liegen die nächsten Unterstützungen bei etwa 21 Euro (90-Tage-Linie) und bei 20,60 Euro.
Die Lufthansa bleibt hochprofitabel – und wächst bald auch wieder
Auch die Aussicht auf ein weiteres Jahr mit stagnierenden beziehungsweise womöglich auch sinkenden Gewinnen ist nichts, was Anlegern den Mund wässrig macht. Dennoch muss man bedenken, dass das Jahr 2017 einfach ein absolutes Ausnahmejahr für die Lufthansa war. Damals sorgten vor allem positive Einmaleffekte durch die Pleite des Rivalen Air Berlin, relativ niedrige Ölpreise und eine Änderung bei den Pensionsrückstellungen für ein Rekordergebnis. Dass die Lufthansa dieses Ertragsniveau nun selbst ohne jegliche positive Sondereffekte sowie Gegenwind an vielen Fronten halten kann, ist diese „Stagnation auf hohem Niveau“ starke Leistung.
Und angesichts eines KGVs von gerade einmal 5 sind hohe Wachstumsraten sowieso in keinster Weise eingepreist. Doch geht es nach den Prognosen der Analysten, so dürfte die Lufthansa in den kommenden beiden Jahren das ohnehin hohe Ertragsniveau sogar noch weiter steigern:
Aktie bleibt attraktiv
DER AKTIONÄR bleibt vor diesem Hintergrund für die im Branchenvergleich günstig bewertete Aktie weiterhin bullish gestimmt. Investierte Anleger können nach wie vor an Bord bleiben, der Stoppkurs sollte bei 16,80 Euro belassen werden. Wer die Aktie nicht im Depot hat, sollte zunächst noch abwarten, ob die wichtigen Unterstützungsmarken gehalten werden können.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Autor hält Positionen an Lufthansa, die von einer etwaigen aus der Publikation resultierenden Kursentwicklung profitieren.