Die Lufthansa-Aktie hängt weiterhin im Keller fest. Auch zum Wochenauftakt sieht es nicht nach einer echten Gegenbewegung aus. Neue Streikgefahren und Billig-Konkurrenten, die mit Kampfpreisen operieren (DER AKTIONÄR berichtete) machen der Kranich-Airline das Leben schwer. Dazu kommen noch skeptische Analysten sowie verärgerte Kunden.
Schwere Unwetter auf den Balearen haben in der vergangenen Woche zu einem Flugchaos geführt. Besonders betroffen: deutsche Urlauber. So wurde einer fünfköpfigen Familie mit Kleinkind aus Oberhausen von der Lufthansa-Tochter Eurowings mitgeteilt, dass sie nach ihrem gestrichenen Flug am Donnerstagabend wohl erst am Montag gemeinsam zurück nach Deutschland fliegen könnten - von Mallorca aus, wie die Mallorca Zeitung berichtete. Und dann nicht wie gebucht nach Düsseldorf, sondern nach Berlin und von dort weiter zum eigentlichen Ziel Düsseldorf. „Sind stinksauer und kommen uns hilflos vor“, kommentierte die Familie das Geschehen.
Auch die jüngsten Kommentare der Analysten dürften den Anlegern nicht gefallen. Insgesamt beschäftigen sich 25 Analysten mit der Lufthansa-Aktie – das 12-Monats-Konsensziel liegt bei 6,56 Euro. Davon raten lediglich 4 zum Kauf, 14 stehen dem MDAX-Wert „neutral“ gegenüber und sieben Experten würde die Papiere derzeit verkaufen. Während die UBS mit einem Kursziel von 9,25 Euro überaus optimistisch ist, sieht das US-Analysehaus Stifel immer noch Abwärtspotenzial und beziffert den fairen Wert der Aktie auf lediglich 4,50 Euro.
Die Lufthansa-Aktie notiert am Montagvormittag mit einem Aufschlag von 0,4 Prozent bei 5,58 Euro. Wichtig wäre nun aus charttechnischer Sicht, dass die Supportzone zwischen 5,40 Euro und 5,60 Euro weiterhin hält. Für nachhaltig steigende Kurse müsste die Aktie hingegen zunächst den GD50 überwinden, der aktuell bei 5,79 Euro verläuft.
Neben den operativen Problemen ist auch das Chartbild alles andere als einladend. Daher bleibt der AKTIONÄR bei seiner jüngst geäußerten Einschätzung und erachtet die Lufthansa-Papiere derzeit nicht als kaufenswert.
Hinweis: Lufthansa ist auch im DER AKTIONÄR Recovery Index gelistet. Dieser wurde während der Corona-Pandemie aufgelegt und enthält 14 Unternehmen aus den Bereichen Luxusgüter, Luftfahrt und der Veranstaltungsbranche, die nach Corona überdurchschnittliches Nachholpotenzial haben. Weitere Infos gibt es hier.
Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.
Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit dem Emittenten der dargestellten Wertpapiere hat die Börsenmedien AG eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach sie dem Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von dem Emittenten Vergütungen.