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Lufthansa: Jetzt also China...

Lufthansa: Jetzt also China...
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Thorsten Küfner 20.05.2020 Thorsten Küfner

Rund um den Globus versuchen die Staaten, ihre im wahrsten Sinne des Wortes am Boden liegenden Airlines zu stützen. Bei einem europäischen Billigflieger ist nun vorerst die Rettung geglückt. Bemerkenswert ist, wer unter den Kapitalgebern zu finden ist: Es ist niemand Geringeres als der chinesische Staat.

So steigt China über Umwege als neuer Großaktionär bei Norwegian Air Shuttle ein. Die Norweger erklärten, man habe sich mit BOC Aviation (der Konzern gehört über verschiedene Eigentümer praktisch dem chinesischen Staat) im Rahmen der beschlossenen Kapitalerhöhung auf die Umwandlung von Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen in 389 Millionen Aktien geeinigt. Damit besitzt BOC Aviation jetzt 12,67 Prozent der Norwegian-Anteile.

Der bereits vor dem Corona-Lockdown in seiner Existenz bedrohte Billigflieger hat nun seinen geplanten Umschuldungsplan vollzogen und 12,7 Milliarden Norwegische Kronen (rund 1,2 Milliarden Euro) an Schulden in Eigenkapital umgewandelt. Zudem hat der Konzern grünes Licht für staatliche Kreditgarantien von bis zu drei Milliarden Kronen erhalten. 

Schlechte Entwicklung für die Lufthansa

Die Hoffnung vieler Lufthansa-Aktionäre war, dass der Druck auf die Ticketpreise nachlässt, wenn einige strauchelnde Airlines - wie allen voran Norwegian Air Shuttle – vom Markt verschwinden. Durch diverse staatliche Rettungsaktionen wird dies nun vorerst nicht geschehen. Nun muss sich die Lufthansa außerdem nicht nur mit staatlich subventionierten Fluggesellschaften aus dem Nahen Osten wie Emirates oder Etihad auseinandersetzen, sondern auch noch mit einigen vom Staat gestützten europäischen Rivalen.

Da sich zudem die Nachfrage wohl noch längere Zeit eher schwach entwickeln dürfte, ist diese Kombination aus einem durch die Staaten womöglich künstlich hoch gehaltenem Angebot und geringerem Passagieraufkommen Gift für die Entwicklung der Ticketpreise. 

Kurs bricht nach Kapitalerhöhung ein

Der Aktienkurs von Norwegian Air Shuttle ist im Zuge der massiven Kapitalerhöhung erneut kräftig eingebrochen. Der Umfang der wohl unvermeidlichen Kapitalerhöhung der Lufthansa dürfte im Verhältnis zu den bereits ausstehenden Aktien zwar weitaus geringer ausfallen, dennoch sollten Anleger daran denken, dass auch hier eine deutliche Verwässerung droht. 

NORWEGIAN AIR SHU... (WKN: A0BLAH)

DER AKTIONÄR hält angesichts der sehr ungünstigen Gemengelage im Airline-Sektor an seiner Einschätzung fest: Anleger sollten die von der Coronakrise arg gebeutelte Branche weiterhin meiden - zumal es zahlreiche Aktien gibt, bei denen Anleger jetzt schon satte Kursgewinne einfahren können.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.

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