Die Lufthansa-Aktie befindet sich bereits seit längerem im Sinkflug. Auch die Erlaubnis für die lange angepeilten Übernahme der italienischen ITA Airways hat der Aktie keine Flügel verliehen. Und so befindet sich der Titel weiter in einem Abwärtskanal. Auch der jüngste Newsflow verspricht keine Besserung.
Einem im Intranet des Konzerns veröffentlichten Brief zufolge, muss die Kernmarke Lufthansa Airlines in der Zukunft noch deutlich mehr sparen. Bereits im April hatte der Konzern Sparmaßnahmen veröffentlicht. Wie es scheint, reichen diese aber wohl nicht aus. Daher würde man kurzfristig weiter die Sach-, Personal- und Projektkosten senken, heißt es in dem Schreiben, über welches am Mittwochabend zunächst das Handelsblatt berichtete.
Dabei gehen die Probleme nicht auf kurzfristige, sondern auf strukturelle Veränderungen zurück. Die Erlöse fallen geringer aus, während die Kosten auf einem sehr hohen Niveau gleich bleiben. Das zeigte sich bereits im ersten Quartal des Jahres, in dem die Hauptmarke rund 640 Millionen Euro zum operativen Verlust der Lufthansa beitrug. Die Airline reagiert nun auf die anhaltenden Probleme und will die Sachkosten in den administrativen Bereichen und im Marketing um 20 respektive zehn Prozent senken. Frei werdende Stellen in der Verwaltung werden zunächst nicht mehr neu besetzt und alle nicht betriebsnotwendigen Projekte auf Eis gelegt.
Ob im zweiten oder dritten Quartal Besserung zu erwarten ist, darf bezweifelt werden. Alexander Irving vom US-Analysehaus Bernstein Research schreibt in einem am Donnerstag veröffentlichten Branchenkommentar, dass aktuelle Daten einen etwas schwächeren Sommer signalisieren. Allerdings weist der Experte auch darauf hin, dass die Aktien in diesem Sektor bereits ein allzu düsteres Szenario einpreisten. Seine Einstufung belässt Irving auf "Market Perform" mit einem Kursziel von 7,00 Euro.
Irving dürfte mit seiner Aussage, dass bei den Airlines schon vieles eingepreist ist, auch für die Lufthansa richtig liegen. Trotz der erneut schlechten News notiert das Papier am Donnerstagvormittag nur moderat im Minus. Klar ist aber auch: Eine Trendwende wird der Aktie mit diesem Newsflow wohl nicht gelingen.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.