Passagiere der Lufthansa können aufatmen: Neuerliche Pilotenstreiks sind bis zum Jahresende 2026 vom Tisch. Die Stammpiloten der Gesellschaften Lufthansa und Lufthansa Cargo haben den ausverhandelten Tarifvertrag angenommen. Und es gibt noch eine weitere positive Nachricht, die den Aktienkurs stützt.
Konkret: Für die Einigung stimmten 65,5 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Die rund 5.200 Piloten sollen nach interner Darstellung der Lufthansa in den nächsten drei Jahren in mehreren Stufen mindestens 18 Prozent mehr Geld erhalten. Zusammen mit zwei pauschalen Erhöhungen aus dem Vorjahr ergäben sich je nach Einstufung Gehaltssteigerungen von 25 bis 50 Prozent über die Gesamtlaufzeit von viereinhalb Jahren. Auch eine Einmalzahlung über 3000 Euro wurde vereinbart.
Bedeutsamer sind zusätzliche Einigungen zu Arbeits- und Bereitschaftszeiten im Manteltarifvertrag sowie die Abschaffung einer zweiten Tarifschiene, die vor Jahren für Neueinsteiger eingeführt worden war. Auch wird eine Lösung für 150 Kapitäne der im Jahr 2020 eingestellten Tochter Germanwings angenommen, die in ihrer bisherigen Funktion zur Mutter Lufthansa wechseln. Dafür erhalten rund 550 Lufthansa-Piloten finanzielle Entschädigungen, weil sie später zum Kapitän aufsteigen können.
Derweil hat die Deutsche Bank das Kursziel für Lufthansa nach den Zahlen von 11 auf 13 Euro angehoben und ihr Kaufempfehlung bestätigt. Die Fluggesellschaft mache gute Fortschritte, schrieb Analyst Jaime Rowbotham in einer aktuellen Studie. Er schraubte die Schätzung für den operativen Gewinn (EBIT) in diesem Jahr um drei Prozent nach oben.
Die Lufthansa-Aktie, die am Donnerstag rund ein Prozent zulegen kann, bleibt trotz des positiven Newsflow charttechnisch angeschlagen. Erst ein Überwinden der 50- beziehungsweise 200-Tage-Linie würde für deutliche Entspannung sorgen. Aktuell ist der Titel – trotz der immensen Reiselust der Menschen – nur eine Halteposition.
(Mit Material von dpa-AFX)
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