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Lufthansa fürchtet Eskalation im Nahen Osten – Flüge bis 2025 ausgesetzt

Lufthansa fürchtet Eskalation im Nahen Osten – Flüge bis 2025 ausgesetzt
Foto: Oliver Roesler/Lufthansa
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Martin Mrowka 23.10.2024 Martin Mrowka

Die Deutsche Lufthansa fürchtet offenbar einen größeren Konflikt im Nahen Osten. Am Mittwoch teilte die Airline mit, ihre Flüge nach Teheran und Beirut für längere Zeit auszusetzen. Auch Tel Aviv wird weiterhin nicht angeflogen. Der Terroranschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara trägt ebenfalls nicht zur Vertrauensbildung in der Region bei. Die Lufthansa-Aktie gibt wieder nach.

Wegen der anhaltenden Kämpfe im Nahen Osten hat die Lufthansa-Gruppe weitere Flüge in die Region gestrichen. Die Verbindungen in die libanesische Hauptstadt Beirut bleiben bis einschließlich 28. Februar 2025 ausgesetzt, heißt es in einer Mitteilung. Die iranische Hauptstadt Teheran wird zunächst bis einschließlich 31. Januar 2025 nicht angeflogen.

Bereits am Vortag hatte der Konzern seinen Flugstopp nach Tel Aviv in Israel bis zum 10. November verlängert. Die Tochter Eurowings soll dort bis einschließlich 30. November nicht landen. Betroffene Fluggäste können kostenfrei auf ein späteres Reisedatum umbuchen oder den Ticketpreis zurückerhalten. Die Lufthansa-Tochter Swiss informierte Passagiere über eine Aussetzung der Linie Zürich-Beirut bis zum 18. Januar 2025. "Diese Maßnahme soll mehr Planbarkeit sowohl für unsere Fluggäste als auch für unsere Besatzungen bieten", teilte Swiss mit.

Die Lufthansa-Aktie, die in den vergangenen Tagen noch Richtung 7-Euro-Marke aufwärts strebte, gehört am Mittwoch mit einem Kursabschlag von 1,8 Prozent auf 6,64 Euro zu den größten Tagesverlierern im MDAX.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Die Nahost-Krise macht sich inzwischen auch am Flughafen Frankfurt bemerkbar. Im September brach das Passagier-Aufkommen in die Region um knapp 28 Prozent ein, hatte Fraport mitgeteilt. 

Am Mittwoch-Nachmittag hat es zudem auf dem Gelände eines Rüstungsunternehmens in Ankara einen Terroranschlag gegeben. Es gebe Tote und Verletzte, schrieb Innenminister Ali Yerlikaya auf der Plattform X (ehemals Twitter), ohne zunächst konkrete Zahlen zu nennen. 

Auf X sind auch Tweets von vermutlichen Augenzeugen zu sehen. Mehrere bewaffnete Männer sind vor den Toren der Firma zu sehen. Der türkische Sender NTV berichtete, es gebe auch eine Geiselnahme. Zahlreiche Krankenwagen fuhren zum Ort des Anschlags.

Auf Videoaufnahmen waren eine Explosion und Schüsse zu hören. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu wurden Mitarbeiter des Unternehmens in Bunkern in Sicherheit gebracht. Die Umgebung sei abgesperrt worden.

Das Unternehmen Türkische Luft- und Raumfahrt (TUSAŞ) ist Entwickler und Produzent von Luft- und Raumfahrt-Systemen wie Kampfflugzeuge und Drohnen. TUSAŞ hat unter anderem die Prototypen des türkischen Kampfflugzeuges Kaan mitentwickelt.

Auch wenn der Nahe Osten nicht die größten Passagierzahlen zum Lufthansa-Konzern beisteuert, so ist die unverändert brenzelige Lage nicht gerade ein Stabilisator für den Flugverkehr. Zumal immer größere Umwege geflogen werden müssen, was die Treibstoffkosten hochtreibt. 

Die Lufthansa-Aktie ist von vorsichtigen Investoren vor diesem Hintergrund weiterhin am besten noch von der Seitenlinie aus zu beobachten. 

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

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