Die Lufthansa-Aktie präsentiert sich zum Wochenauftakt durchaus stabil. Der Luftfahrt-Titel notiert – in einem schwachen Gesamtmarkt – immerhin mit einem kleinen Aufschlag. Dabei sind die jüngsten Nachrichten nicht gerade Kurstreiber. Im Gegenteil: Eine aktuelle Analysten-Einschätzung impliziert Abwärts-Potenzial.
Die britische Investmentbank HSBC hat die Einstufung für Lufthansa auf "Hold" mit einem Kursziel von 6,50 Euro belassen. Nach der Vorgabe hätte der Titel – ausgehend vom aktuellen Kursniveau – rund zehn Prozent Luft nach unten.
Analyst Andrew Lobbenberg sprach in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie zu europäischen Fluggesellschaften von außerordentlich positiven Signalen der US-Airlines für das Juni-Quartal. Die Markterwartungen seien angesichts dessen hier vergleichsweise niedrig, der Kostenausblick aber eine Belastung.
Wohl nicht belastend, aber auch nicht gerade gut fürs Image ist ein aktuelles Service-Problem. Bei der Kranich-Airline gibt es nämlich derzeit auf einigen Europaflügen ab Frankfurt kein Verpflegungsangebot mehr in der Economy-Klasse. Grund für den Ausfall des kostenpflichtigen Services mit Speisen und Getränken sind Personalprobleme beim Dienstleister Gate Gourmet, über die Der Spiegel am Freitag berichtete.
Passagiere der Business-Klasse erhalten ebenso wie alle Gäste auf Langstreckenflügen ihre Verpflegung, teilte Lufthansa in Frankfurt auf Anfrage mit. Auf den von den Ausfällen betroffenen Europaflügen gibt es in der günstigsten Buchungsklasse nur eine Flasche Wasser.
Die LH-Aktie gewinnt am Montag rund ein halbes Prozent auf 7,24 Euro.
Die Lufthansa-Aktie schickt sich mit dem heutigen Kursplus an, erneut die Widerstandszone, die sich zwischen 7,14 und 7,34 Euro aufspannt, herauszunehmen. Dennoch bleibt der Luftfahrt-Titel aufgrund der fundamentalen Unsicherheiten nur etwas für Anleger mit einem ausgeprägten Risikobewusstsein. Wer jedoch auf eine nachhaltige Erholung und eine starke Sommer-Saison setzt, sollte unbedingt einen Stopp bei 5,20 Euro platzieren.
(Mit Material von dpa-AfX)
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Lufthansa.