Die Lufthansa-Aktie pendelt seit etwa einer Woche in einer engen Range zwischen 9,08 und 9,35 Euro. Die jüngste ITA-Übernahme (eines Minderheitsanteils von 41 Prozent) hat indes keinen frischen Schwung gebracht. Derweil verlangen die Piloten eine neue tarifliche Gehalts-Offerte von Unternehmen. Droht damit den Urlaubern Ungemach in den Sommerferien?
Die Piloten der Lufthansa-Kerngesellschaft haben ihr Unternehmen aufgefordert, ein Tarifangebot vorzulegen. Die eigenen Forderungen lägen seit langem auf dem Tisch, erklärte die Vereinigung Cockpit (VC) am Donnerstag in Frankfurt. Unter anderem gehe es um Belastungsschutz, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie um eine neue Vergütungsstruktur und Gehaltssteigerungen. Details zu den jeweiligen Forderungen nannte die Gewerkschaft nicht.
VC-Tarifvorstand Marcel Gröls warnte die Lufthansa davor, auf Zeit zu spielen. Das führe zwangsläufig zur Eskalation. Er warf dem Unternehmen vor, bislang nur einzelne Punkte aufgegriffen und zugleich mit Gegenforderungen verknüpft zu haben. Die Friedenspflicht für die mehr als 5.000 Piloten endet am 30. Juni. Streiks wären damit bereits in der Sommerferienzeit möglich.
Die Lufthansa-Aktie gewinnt am Donnerstag rund 0,5 Prozent auf 9,20 Euro und notiert damit auf Höhe des 2020/21er-Zwischenhochs. Auf dem weiteren Weg gen Norden steht nun die 21-Tage-Linie bei 9,31 Euro im Weg, im Anschluss müsste der Kurs den GD50 (aktuell: 9,58 Euro) überwinden. Nach unten bildet das jüngst markierte Verlaufstief bei 9,08 Euro einen gewissen Support.
Streiks wären nicht gut – gerade in der hochfrequentierten Sommerzeit. Eine Einigung sollte möglich sein. Überdies steckt die Aktie nach dem kräftigen Anstieg ab Herbst immer noch in einer Konsolidierungsphase fest, gehört aber unbedingt auf die Watchlist!
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.