Wieder einmal leidet die Aktie der Lufthansa unter einem Streik. Doch es gibt durchaus Hoffnung für die Anteilseigner, dass zumindest in einer Angelegenheit bald wieder Ruhe herrschen könnte. Demnach will die Gewerkschaft Verdi den Tarifkonflikt beim Lufthansa-Bodenpersonal möglichst noch in dieser Woche beenden.
"Wir haben jetzt zweimal bewiesen, dass wir streiken können", sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Erneut gebe es eine starke Beteiligung an den Warnstreikaktionen, sodass noch mehr Flüge ausfielen als bei der ersten Welle Anfang Februar. "Es wäre daher klug, jetzt zum Abschluss zu kommen."
Die für Mittwoch in der Frankfurter Lufthansa-Verwaltung angesetzte Verhandlungsrunde könne aus gewerkschaftlicher Sicht durchaus auf Donnerstag verlängert werden, wenn ein Abschluss in greifbarer Nähe sei. Allein der Umstand, dass ein weiterer Termin im März reserviert sei, bedeute keineswegs, dass man nicht jetzt zum Abschluss kommen wolle.
Der Gewerkschafter verlangte erneut ein höheres Angebot des Unternehmens. Im Vergleich zu den Piloten fielen die bislang angebotenen Gehaltserhöhungen für das Bodenpersonal deutlich zu niedrig aus. Der von Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann bemühte Vergleich, das Angebot entspreche dem Abschluss im öffentlichen Dienst, ziehe nicht. "Wir haben bei Lufthansa keine klammen Kassen. Und anders als im öffentlichen Dienst haben die Beschäftigten aus der Corona-Zeit noch starken Nachholbedarf."
Verdi fordert für die mehr als 20.000 Beschäftigten 12,5 Prozent mehr Geld und verlangt zudem eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die Lufthansa hatte zuletzt bei einer Laufzeit von 25 Monaten die Prämie und rund zehn Prozent mehr Gehalt angeboten. Die erste Gehaltsstufe soll im Dezember das laufenden Jahres erfolgen.
Ein baldiges Ende im Tarifstreit dürfte der Lufthansa-Aktie einen Schub verleihen. Solange dies allerdings nicht der Fall ist und sich die Aktie in einem Abwärtstrend befindet, drängt sich vorerst kein Einstieg auf. Stattdessen kann eher auf Norwegian Air Shuttle oder Ryanair gesetzt werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.
Mit Material von dpa-AFX