Nachdem die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) zuletzt für die Lufthansa-Piloten einen richtig guten Abschluss (nach vorausgegangenem Streik) erzielen konnte, sollen nun auch die Flugzeugführer der Tochter Eurowings in den Genuss besserer Arbeitsbedingungen kommen. Wegen eines ganztägigen Pilotenstreiks fallen jedoch Hunderte Flüge aus.
Diese ganztägige Arbeitsniederlegung der Eurowings-Piloten hat am Donnerstag für rund 250 Streichungen bei der Lufthansa-Tochter gesorgt. Folge: Zehntausende Passagiere mussten auf andere Flüge oder die Bahn ausweichen - oder ihre Reise verschieben.
Die VC hatte die Piloten zum Streik aufgerufen, nachdem die Verhandlungen über einen Manteltarifvertrag gescheitert waren. Der Gewerkschaft geht es in dem Konflikt um bessere Arbeitsbedingungen. Eine zentrale Forderung ist die Entlastung der Mitarbeiter beispielsweise durch eine Verringerung der maximalen Flugdienstzeiten. "Auch nach Streikbeginn haben wir noch keine Signale für Bewegung bei Eurowings bekommen", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft. Dabei habe das Thema große Bedeutung. "Wenn man immer am Limit schafft, ist das problematisch. So etwas hält man nur eine begrenzte Zeit aus."
Eurowings kritisiert den Streik schon vor Beginn als unverhältnismäßig und unverantwortlich. Personalchef Kai Duve nannte die Forderungen "in Zeiten, in denen sich Millionen Menschen vor einem kalten Winter und der nächsten Heizkostenrechnung fürchten" maßlos und gefährlich für die Zukunftsfähigkeit des Flugbetriebs und die Arbeitsplätze.
Die Lufthansa-Aktie zeigt sich davon unbeeindruckt und pendelt um ihren Vortagesschluss bei 6,00 Euro. Für eine deutliche charttechnische Aufhellung müsste der MDAX-Wert den GD50 (aktuell: 6,13 Euro) überwinden. Würde in der Folge auch noch der GD200 (aktuell: 6,53 Euro) herausgenommen, wäre das ein echtes (technisches) Kaufsignal. Nach unten sollte der Bereich zwischen 5,50 Euro und 5,25 Euro (DER AKTIONÄR berichtete) als solide Unterstützungszone fungieren.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung: Anleger, die mit einem (Neu-)Einstieg liebäugeln, sollten zunächst besser eine Stabilisierung der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abwarten. Charttechnische orientierte Investoren oder Trader können beim Überwinden der genannten Trendlinien (spekulativ) bei der Aktie der Kranich-Airline an Bord gehen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa
(Mit Material von dpa-AFX)