Die Aktie der Lufthansa ist bereits gestern stark unter Druck geraten: Um satte fünf Prozent ging es mit den DAX-Titeln nach unten. Und auch im heutigen Handel verbilligen sich die Anteilscheine der größten deutschen Fluggesellschaft deutlich. Der jüngste Kursrückgang hat vor allem zwei Gründe.
Zum einen belastet heute ein negativer Analystenkommentar aus dem Hause Kepler Cheuvreux. So hat Analystin Ruxandra Haradau-Doser die Lufthansa-Titel von "Hold" auf "Reduce" abgestuft. Zudem wurde das Kursziel von 22,50 auf 19,30 Euro verringert. Ihrer Ansicht nach dürften mehr Freizeit- statt Geschäftsreisen im dritten Quartal zu einer schwächeren Umsatzentwicklung bei den Airlines geführt haben. Sie verwies zudem auf zunehmende Kapazitäten im Winterflugplan und weiter steigende Treibstoffkosten.
Wie stark belastet der Ölpreis?
Die Treibstoffkosten sind derzeit auch für mehrere Marktteilnehmer ein Grund zur Sorge angesichts der zuletzt weiter gestiegenen Ölpreise. Allerdings sollten Anleger hierbei im Hinterkopf behalten, dass die Lufthansa diesbezüglich so gut wie kaum eine andere Fluglinie abgesichert ist: Laut der Berenberg Bank ist der deutsche Marktführer im laufenden Jahr mit knapp 78 Prozent gegen höhere Kerosinkosten abgesichert. So würde ein um fünf Dollar gestiegener Ölpreis das Konzern-EBIT nur um gerade einmal 1,5 Prozent verringern.
Keine Panik
Die deutlichen Kursrücksetzer sind für die Lufthansa-Aktionäre natürlich ärgerlich, aber kein Grund zu erhöhter Sorge. Die mittel- bis langfristigen Aussichten bleiben gut und die Bewertung mit einem KGV von 5 und einem KBV von 0,9 enorm günstig. Wichtig wäre nun, dass die starke Unterstützung im Bereich um die 20-Euro-Marke hält. Der Stopp sollte bei 18,50 Euro belassen werden.