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Foto: Kai Pfaffenbach/REUTERS
11.06.2024 Thorsten Küfner

Lufthansa: Der Countdown läuft...

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Deutsche Lufthansa

Bereits seit mehreren Monaten befindet sich die Aktie der Lufthansa im Sinkflug. Und auf die Anteilseigner der Kranich-Airline drohen weitere schlechte Nachrichten zuzukommen. So könnte ein Zukauf, an dem das Management des MDAX-Konzerns schon lange Zeit hinarbeitet, nun doch noch scheitern: der Einstieg bei Alitalia-Nachfolger ITA.

So hat in der Vorwoche bereits Italiens Verkehrsminister Matteo Salvini vorsorglich die EU-Kommission vor einem Verbot des geplanten Einstiegs der Lufthansa gewarnt. Er sprach von Tausenden Arbeitsplätzen, die dadurch verloren gehen könnten. Ursprünglich wollte die Lufthansa zunächst 41 Prozent der früheren Alitalia übernehmen. Der ITA sollen dadurch 325 Millionen Euro Eigenkapital aus Lufthansa-Barmitteln zufließen. Mittel- bis langfristig soll der MDAX-Konzern die Möglichkeit haben, die restlichen 59 Prozent bekommen zu können. Doch die EU-Kommission gibt das Vorhaben wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken bislang jedoch nicht frei.

Laut Reuters droht das gesamte Vorhaben nun doch noch zu scheitern. Die Lufthansa, die bisher drei Konzessionsangebote abgegeben hatte, wollte sich auf Nachfrage von Reuters bisher nicht äußern.

Der letzte Vorschlag enthielt die Offerte, ITA nicht in das Joint Venture mit United Airlines zu integrieren. Zudem wurde angeboten, mehrere konkurrierende ITA-Kurzstrecken nach Deutschland, in die Schweiz, nach Österreich oder Belgien beizubehalten sowie 40 Slots am Flughafen Mailand-Linate an abzutreten. Denn die Bedenken der EU-Wettbewerbsbehörde hatten sich vor allem auf mögliche Auswirkungen des Deals auf Kurzstrecken- als auch auf Langstreckenflüge und die Dominanz von ITA auf dem Flughafen Mailand-Linate konzentriert. Nun wird es spannend. Vermutlich werden die Wettbewerbshüter der Europäischen Kommission bis Ende des Monats entscheiden, ob der ITA-Einstieg der Lufthansa durchgewunken oder abgelehnt wird.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Platzt der Deal, so könnte sich der ohnehin schon angeschlagene Lufthansa-Chart weiter eintrüben. Es bleibt dabei: Anleger sollten hier nicht ins fallende Messer greifen, sondern weiter an der Seitenlinie verharren. 

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

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