Die Reisesehnsucht der Menschen ist nach zwei Pandemie-Jahren riesengroß. Trotz des Krieges und der Omikron-Variante haben die Airlines – mit Umstellung auf den Sommerflugplan am 27. März – ihre Kapazitäten weiter erhöht. Lufthansa nimmt parallel weitere Preiserhöhungen vor. Die Aktie der Kranich-Airline kann davon jedoch nicht profitieren.
Lufthansa hatte zuletzt bereits mehrfach an der Preisschraube gedreht und Anpassungen der Tarifstruktur vorgenommen. Nun werden auch Flüge nach Afrika, Nahost und Südamerika teurer, wie die fvw berichtet.
Grund dafür ist die gestiegene Nachfrage. Nach Angaben der Lufthansa haben die bisherigen Buchungen für die Oster- und Sommerferien bereits fast das Vorkrisenniveau erreicht. Auch bei der Tochter Eurowings gehen nach Unternehmensangaben täglich mehrere Zehntausend Buchungen ein. Vor allem die zunehmenden Lockerungen im internationalen Reiseverkehr haben diese Entwicklung begünstigt.
Auch der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) äußert sich aktuell positiv zur Lage der Luftfahrt. "Wir sind auf dem Weg zu einem Flugbetrieb, wie wir ihn aus der Zeit vor der Pandemie kennen", sagte BDL-Boss Matthias von Randow. "Die Nachfrage nach Flugreisen zieht stark an und es werden wieder deutlich mehr Flugziele erreicht." Bei touristischen Flügen innerhalb Europas sei das Vor-Krisen-Niveau schon überschritten.
Die Aktie verzeichnet am Donnerstag leichte Abgaben und verliert rund 0,7 Prozent auf 7,02 Euro.
Die Lufthansa-Aktie ist zwar vor dem Hintergrund der noch nicht ausgestandenen Pandemie und den noch nicht absehbaren (wirtschaftlichen) Folgen ein spekulatives Investment. Dennoch könnten die Chancen mit Blick auf einen sich abzeichnenden Reiseboom die skizzierten Risiken überwiegen. Mutige, die an eine Rückkehr zur früheren Reisefreudigkeit der Menschen glauben, können bei der Lufthansa-Aktie einsteigen. Ganz wichtig ist dabei der Stoppkurs, der bei 5,20 Euro platziert werden sollte.
(Mit Material von dpa-AfX)
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