Die Lufthansa kommt derzeit nicht aus den Schlagzeilen. Die Kranich-Airline steht wie viel andere Fluggesellschaften auch wegen der chaotischen Zustände an den Flughäfen in der Kritik, die Belegschaft ist überdies unzufrieden (DER AKTIONÄR berichtete) und nun rückt der MDAX-Konzern auch noch ins Visier der Behörden.
Das Bundeskartellamt nimmt nach einem Bericht der Börsen-Zeitung (BZ) die erhöhte Beteiligung des Hamburger Milliardärs Klaus-Michael Kühne bei der Lufthansa unter die Lupe. Die kürzlich gegründete Kühne Aviation meldete jüngst laut einer Mitteilung eine „Aufstockung der Beteiligung am Luftfahrt-Unternehmen auf über 15 Prozent zur Prüfung an, wie das Kartellamt am Dienstag auf seiner Internetseite mitteilte. Das Kartellamt schaue sich den Vorgang nun an, sagte ein Sprecher gegenüber der BZ.
Der HSV-Mäzen hatte seinen Lufthansa-Anteil Anfang Juli um weitere fünf Prozentpunkte auf rund 15 Prozent erhöht. Damit ist der Eigentümer der Schweizer Spedition Kühne+Nagel und Hauptaktionär der Reederei Hapag-Lloyd auch größter Lufthansa-Aktionär vor dem deutschen Staat. Der Bund hält nach wie mit 14,16 Prozent an der größten deutschen Airline beteiligt.
Die LH-Aktie verliert am Mittwoch rund 0,9 Prozent und notiert zur Mittagszeit bei 5,73 Euro.
Vermutlich dürfte die Prüfung unkritisch sein. Dennoch drängt sich in der aktuellen (weltpolitischen) Gemengelage kein Kauf der Lufthansa-Aktie auf. Dagegen spricht auch das negative Chartbild. Kurzum: Anleger sollten das Papier der Kranich-Airline derzeit besser meiden.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Lufthansa.