Die Aktie der Deutschen Lufthansa gab in den vergangenen Wochen alles andere als Anlass zur Freude. Im Monatsvergleich ist das Papier mit einem Minus von gut 22 Prozent noch vor Infineon und Continental der schwächste Wert im DAX. Auch am gestrigen Mittwoch war die Lufthansa-Aktie unter den größten Verlierern des Tages im deutschen Leitindex zu finden. Nur die Aktie von Daimler wies ein höheres Minus aus. Mit dem jüngsten Kursrutsch ist die Lufthansa auf den niedrigsten Stand seit fast sieben Monaten gefallen.
Das Geschäftsumfeld werde wieder schwieriger, erklärte Analyst Hans-Peter Wodniok vom Analysehaus Alphavalue. Er ist deutlicher skeptischer geworden, was die Umsätze pro verkauftem Sitzkilometer angeht. Die negative Marktreaktion auf das Interesse des Managements am Ferienflieger Condor von Thomas Cook hält der Experte aber für übertrieben. Denn er geht gar nicht davon aus, dass die Wettbewerbshüter eine Übernahme durchwinken würden. Zuletzt hatten auch der schwache Ausblick von Ryanair und der steigende Ölpreis den Anlegern die Laune vermiest.
Ryanair hat ein turbulentes Jahr 2018/19 hinter sich. Zwei Mal hatte der Billigflieger seine Prognosen senken müssen – im Herbst wegen Streiks und teurerer Kerosinkosten und zuletzt im Januar aus Sorge um die Ticketpreise. Die waren im vergangenen Geschäftsjahr um sechs Prozent gesunken, im Schnitt zahlten Kunden 37 Euro für ihren Flug. In den zwölf Monaten bis Ende März sank der Gewinn um rund 39 Prozent auf 885 Millionen Euro. Ausschlaggebend waren Anlaufverluste bei der Fluglinie Laudamotion, die aber ein einmaliger Sondereffekt seien, wie Ryanair betonte. Die Iren hatten die Fluggesellschaft von Rennfahrer Niki Lauda im Dezember komplett übernommen. Den Sondereffekt heraus gerechnet, hätte der Gewinn bei etwas mehr als einer Milliarde Euro gelegen, damit aber auch am unteren Rand der Anfang Januar gesenkten Prognose.
Chartmarken im Fokus
Die Aktie der Lufthansa ist nach ihrem jüngsten Sinkflug an eine enorm wichtige Unterstützung heran gelaufen: Das Novembertief 2018 bei 17,05 Euro. Dieses gilt es nun, unbedingt zu verteidigen, soll sich das charttechnische Bild nicht weiter eintrüben. Ein positives Signal würde hingegen die Rückeroberung der 200-Tage-Linie bringen, die derzeit bei rund 21 Euro verläuft.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.
(Mit Material von dpa-AFX)