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Linde vor den Zahlen – damit müssen Anleger jetzt rechnen

Linde vor den Zahlen – damit müssen Anleger jetzt rechnen
Foto: Börsenmedien AG, Linde
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Maximilian Völkl 25.04.2022 Maximilian Völkl

Im Vergleich zu vielen anderen Werten hat sich der Industriegasekonzern Linde im turbulenten Marktumfeld der vergangenen Wochen gut behauptet. Die Aktie notiert nur knapp unterhalb des Rekordhochs, auch wenn es Ende vergangener Woche ebenfalls ein deutlicheres Minus gab. Neue Impulse könnten aber bereits diesen Donnerstag, den 28. April, folgen, wenn Linde die Zahlen zum ersten Quartal präsentiert.

Die Geschäfte liefen bis zuletzt dank einer hohen Nachfrage aus der Gesundheits- und Elektronikindustrie rund. 2022 will der Konzern nach einem deutlichen Gewinnplus im vergangenen Jahr noch einmal mehr verdienen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie soll im laufenden Jahr auf 11,55 bis 11,85 Dollar zulegen, nach 10,69 Dollar ein Jahr zuvor. Zum Gewinnplus soll neben den Sparmaßnahmen auch ein dickes Auftragspolster beitragen. Allerdings gab das Linde-Management die Prognose noch vor dem Ukraine-Konflikt ab.

Wegen des Kriegs hat Linde bereits das Neugeschäft in Russland gestoppt. Zudem will das Unternehmen sein Engagement in dem Land reduzieren, wie der Konzern jüngst mitteilte. So will man sich in Russland von Industrieanlagen trennen und bestimmte Kunden nicht mehr beliefern. Allerdings sollen lebenswichtige medizinische und andere sicherheitskritische Gase weiterhin ausgeliefert werden. Der Konzern werde bestehende und künftige internationale Sanktionen weiterhin in vollem Umfang einhalten, hieß es weiter.

Linde hatte noch im vergangenen Jahr vom russischen Energiekonzern Gazprom zwei Großaufträge in Höhe von sechs Milliarden Dollar erhalten. Der Konzern bekam den Zuschlag für eine Gasverarbeitungsanlage und eine LNG-Flüssiggasanlage in einem großen Industriekomplex bei Ust-Luga. Zudem ist der Konzern aufgrund früherer Aufträge an einer Anlage im Rahmen des Pipelineprojekts „Power of Siberia“ mit mehreren Aufträgen beteiligt. Die Pipeline soll Erdgasfelder in Ostsibirien mit Nordostchina verbinden. Die Anlage sollte in fünf Bauphasen bis 2024 errichtet werden. Ob all diese Projekte zu Ende geführt werden, ist offen.

Linde (WKN: A2DSYC)

Linde überzeugt auch in schwierigen Zeiten mit relativer Stärke. Potenzielle Megatrends wie Wasserstoff oder der LNG-Ausbau spielen dem Konzern in die Karten, weshalb die Russland-Krise trotz wegbrechender Aufträge weniger stark ins Gewicht fällt. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment, Anleger lassen die Gewinne vor den Zahlen weiter laufen.

Mit Material von dpa-AFX

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