Sorgen um die Konjunktur und die Angst vor einer weiteren Eskalation des Handelskonflikts drücken an der Börse seit Tagen auf die Stimmung. Auch die Berichtssaison in Deutschland läuft bislang nicht besonders gut. Linde bildet nun eine wohltuende Ausnahme. Der Industriegaseriese hat erneut die Prognose angehoben. Die Aktie führt den DAX am Montag an.
Im zweiten Quartal steigerte Linde den Proforma-Gewinn je Aktie im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent auf 1,83 Dollar. Der Umsatz verharrte dagegen mit knapp 7,2 Milliarden Dollar etwa auf Vorjahresniveau – ohne Währungseffekte wären die Erlöse um vier Prozent gestiegen. Nach der Praxair-Fusion wurden die Erwartungen der Experten damit sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn übertroffen.
Dank der starken Zahlen zeigt sich Linde noch optimistischer für das Gesamtjahr. Angepeilt wird ein bereinigter Gewinn je Aktie von 6,95 bis 7,18 Dollar – das wären zwölf bis 16 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bislang war der Konzern von einem Plus von neun bis 13 Prozent ausgegangen. Einer der Gründe für die starke Gewinnentwicklung sind die hohen Synergie aus der Fusion. Diese sollen 2019 bis 2022 jährlich 1,1 Milliarden Dollar betragen.
Im äußerst schwachen Marktumfeld ist die Linde-Aktie zu Wochenbeginn neben der Lufthansa einer von nur zwei Werten, die im Plus notieren. Dank der Prognoseanhebung könnte der jüngste Rücksetzer nun wieder kompensiert werden. Anleger sollten bei der Aktie kein Stück aus der Hand geben. DER AKTIONÄR spekuliert im Hebel-Depot ebenfalls auf steigende Kurse.