Ende Februar hat sich der Industriegaseriese Linde von der Frankfurter Börse zurückgezogen und aus dem DAX verabschiedet. In Deutschland ist es um den Immer-Gewinner der vergangenen Jahre seitdem etwas ruhiger geworden. Doch die Aktie läuft weiter wie an der Schnur gezogen nach oben. Am Mittwoch hat sie einmal mehr ein neues Rekordhoch markiert.
Schwung gab es von einer positiven Studie der Citigroup. Neben Albemarle und Eastman Chemical wird Linde dabei als einer der Top-Picks bezeichnet. Angesichts der makroökonomischen Unsicherheiten und der konjunkturellen Risiken sei es zu früh, um in Zykliker zu investieren. Die Experten bevorzugen deshalb defensive Branchen wie die Industriegase – hier biete die Energiewende zusätzliches Potenzial.
Der Aufwärtstrend bei Linde setzt sich somit ungebrochen fort. Der DAX-Abschied hat der Aktie nicht geschadet. Im Gegenteil: In den USA werden höhere Bewertungen zugestanden, zudem leidet das Schwergewicht nicht mehr unter der Deckelung der DAX-Gewichtung bei zehn Prozent (indexorientierte Fonds mussten beim Outperformer deshalb immer wieder Aktien verkaufen). Operativ läuft es ohnehin weiter gut, mit den ersten Zahlen nach dem DAX-Aus hat der Konzern im April einmal mehr die Gewinnprognose angehoben.
Linde bleibt ein Basisinvestment. Der Konzern bedient zyklische und defensive Branchen und kann deshalb in guten wie in schlechten Wirtschaftsphasen überzeugen. Rücksetzer sind stets als Kaufgelegenheiten anzusehen.