Die Folgen der Corona-Krise haben den ohnehin angeschlagenen Autozulieferer Leoni im zweiten Quartal schwer belastet. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 123 Millionen Euro, wie der im Zulieferer am Mittwoch bekanntgab.
Der Kabel- und Bordnetzspezialist bleibt damit in 2020 im tiefroten Bereich. Das Minus fiel nun nochmals erheblich größer als im ersten Quartal 2020 aus. Bereits im vergangenen Jahr litt der mitten im Umbau steckende Konzern unter der mauen Autokonjunktur, nun kommen auch noch die Folgen der Corona-Pandemie hinzu
Während der Umsatz um fast die Hälfte auf 673 Millionen Euro absackte, verzeichnete Leoni auch operativ einen weiteren Verlust. Das um Sondereffekte und Umbaukosten bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) lag bei minus 96 Millionen Euro und fiel damit noch deutlich schlechter aus als im Vorjahr, als Leoni bereits ein Minus von 14 Millionen Euro verzeichnet hatte.
Konzernchef Aldo Kamper verwies darauf, dass der weitere Jahresverlauf „extrem herausfordernd“ bleiben werde. Eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr traut sich das Unternehmen wegen der anhaltenden Unsicherheiten durch die Corona-Krise weiter nicht zu.
JP Morgan-Analysten haben ein mittelfristiges Kursziel von 5 Euro für die Leoni-Aktie ausgegeben. Das Papier kommt nach den Quartalszahlen zusehends unter Druck. Der AKTIONÄR bleibt bei Leoni an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)