Am Mittwoch war die Aktie von Leoni bereits wieder auf Erholungskurs. Bis auf 51,70 Euro hat sich das Papier nach oben gearbeitet. Der Schock ist überwunden. Nach der Bilanzpressekonferenz am Dienstag ging die Aktie noch bis auf knapp 48 Euro in die Knie. Dass die Dividende von 1,50 Euro auf 1,00 Euro gekürzt wird und der langjährige Vorstandschef Klaus Probst bereits 2015 von Bord geht, kam bei den Anteilseignern überhaupt nicht gut an. "Das ist sicher eine Enttäuschung für den ein oder anderen Aktionär", so Probst im Interview mit dem DAF.
Gut im Rennen
Im laufenden Geschäftsjahr will Leoni den Umsatz um knapp fünf Prozent auf 4,1 Milliarden Euro steigern. Das operative Ergebnis (EBIT) soll mindestens 200 Millionen Euro betragen. "Wir erwarten also keinerlei Ergebnisbelastung aus der politischen Situation in der Ukraine, auch nicht aus Russland, sodass wir sicher davon ausgehen, unsere Umsatzziele und unsere Ergebnisziele auch in diesem Umfeld zu erreichen", betonte Probst.
Für den europäischen Automobilmarkt sieht der Leoni-Chef positive Signale. "Der Trend ins Positive ist da in Europa und wird auch unserem Geschäft helfen." Die mittelfristigen Ziele hat Leoni bekräftigt. Bis 2016 will der Kabel-Hersteller die Umsatzschwelle von fünf Milliarden Euro knacken und eine EBIT-Marge von 7,0 Prozent erreichen (2013: 4,2 Prozent).
Schwächeanfall nutzen
Am Mittwoch sorgte bereits eine Kaufstudie von der DZ Bank für eine Erholung bei Leoni. Es bleibt dabei: Schwache Kurse sollten Anleger zur Aufstockung der bestehenden Positionen nutzen. Auch ein Neueinstieg ist bei Kursen um 50 Euro interessant. Auch wenn Vorstand Klaus Probst 2015 von Bord gehen wird, langfristig bleibt Leoni einer der interessantesten Nebenwerte auf dem deutschen Kurszettel.