Die Automobilzulieferer haben in der abgelaufenen Handelswoche die Marktteilnehmer mit Negativmeldungen geschockt. Nach SHW und Hella kam der MDAX-Konzern Leoni unter Druck. Doch was steckt dahinter?
Kabelspezialist Leoni will seine Marktposition in China ausbauen und hat dafür ein neues Joint Venture in der Volksrepublik geschlossen. Die Verträge mit dem chinesischen Partner Beijing Hainachuan Automotive Parts (BHAP) seienunterzeichnet worden und die zuständigen Behörden hätten bereits zugestimmt. Die im MDax notierte Gesellschaft verkauft dafür 50 Prozent ihrer Anteile an einem Bordnetz-Werk an den neuen Partner. Wegen des Joint Ventures müsse Leoni aufgrund von Rechnunglegungsvorschriften nun seine Prognose für das kommende Jahr anpassen. 2016 rechnet Leoni demnach mit einem Umsatz von etwa 4,8 Milliarden Euro (bisher 5 Milliarden). Das EBIT-Margenziel von 7 Prozent wird aufrechterhalten.
Mit dem gleichberechtigten Joint Venture könne Leoni neue Autohersteller als Kunden gewinnen. Das Gemeinschaftsunternehmen sei ein wesentlicher Baustein, um das Geschäft in Asien auszuweiten, so Leoni weiter. Bereits Anfang des Jahres hatte der Autozulieferer angekündigt, seine Kapazitäten im Nordosten des Landes mit einem neuen Werk ausbauen zu wollen. Leoni beschäftigt weltweit rund 67.000 Mitarbeiter.
Zwar ist die Leoni-Aktie im Anschluss bis auf 52,80 Euro abgerutscht, doch die Untersützung blieb unangetastet. Anleger sollten die Nerven bewahren, denn Leoni musste seine Prognose nicht wegen ausbleibender Kunden oder einer Auftragsflaute anpassen.
(mit Material von dpa-AFX)