Der Automobilzulieferer Leoni ist schwer angeschlagen. Im Zuge der Corona-Krise und den einhergehenden Werksschließungen ist Leoni auf staatliche Hilfen angewiesen. Aber schon vor dem Virenausbruch stand es schlecht um den Kabelspezialisten. Das zeigen die heute vorgestellten Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr.
Unterm Strich erwirtschaftete Leoni 2019 einen Verlust in Höhe von 435 Millionen Euro. Vergangenes Jahr konnte noch ein Gewinn von 73 Millionen Euro eingefahren werden. Vieles spricht dafür, dass der negative Trend 2020 fortgeführt wird. Bereits vergangene Woche hatte der Automobilzulieferer vor den Belastungen der Ausbreitung von Covid-19 gewarnt.
Derzeit steht der gesamte Automobilbau still. Das zwang auch Leoni Werke zu schließen und in Deutschland Kurzarbeit zu beantragen. Das soll zur Kostensenkung beitragen. Doch aus eigener Tasche ist die Krise nicht zu bewältigen.
Jetzt bewirbt sich Leoni um ein Darlehen im Rahmen des Großbürgschaftsprogramms, bei dem der Bund und der Freistaat Bayern zu 90 Prozent das Ausfallrisiko übernehmen. Laut Leoni sind die Gespräche über ein solches Vorhaben weit fortgeschritten – die Hausbanken, die die übrigen zehn Prozent des Ausfallrisikos übernehmen sollen, unterstützen den Plan.
Aktuell notiert die Aktie erschreckend nah an ihrem Allzeittief aus dem Jahr 2009 (6,36 Euro). Falls auch diese Unterstützung auf Schlusskursbasis reißt, ist charttechnisch mit weiteren Abverkäufen zu rechnen. Anleger sollten nicht ins fallende Messer greifen und zumindest eine Bodenbildung abwarten.