Die Leoni-Aktie ging im Februar im Bereich um 12,75 Euro in den Corona-Crash über. Gut ein Jahr später scheint sich der Kreis zu schließen. Nach einem zwischenzeitlichen Tief Ende Oktober bei 4,40 Euro hat die Aktie vor allem in den letzten Wochen wieder Fahrt aufgenommen. Heute sorgen höhere Kursziele und eine weniger skeptische Einstufung von JPMorgan sogar für einen satten Kurssprung.
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Jose Asumendi, JPMorgan-Experte für die Autobranche, stuft Leoni nun nicht mehr mit "Underweight" sondern "Neutral" ein. Er sieht kaum noch konkrete Belastungsfaktoren, wohl aber starke Quartalsergebnisse im gesamten Zuliefersektor. Aufgrund der Bilanzrisiken im unsicheren Umfeld bleibt er aber noch zurückhaltend.
Tim Rokossa von der Deutschen Bank hat das Kursziel angesichts der anstehenden Quartalsberichte von Autozulieferern von 6,00 auf 8,00 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "Hold" belassen. Das Jahr 2020 dürfte für die Zulieferfirmen der Autoindustrie stark zu Ende gegangen sein, so der Analyst. Dies sollte den Aktien zwar helfen, der Fokus von Anlegern richte sich aber bereits auf die Ausblicke, die in der Coronakrise nur vage ausfallen dürften.
Im aktuellen Umfeld ist es keine Seltenheit, dass zuvor deutlich unter Druck geratene Werte überproportional zulegen können. Hinter der operative Entwicklung bei Leoni stehen aber noch viele Fragezeichen. Das zeigt sich auch in den Kurszielen der Analysten, die recht deutlich unter dem aktuellen Niveau liegen. Risikobewusste Anleger können die Rallye bei Leoni zwar noch ausreizen, der Rest bleibt allerdings an der Seitenlinie und wartet frische Zahlen ab.
(Mit Material von dpa-AFX)