Leoni hat jüngst mit einem krassen Kurssprung für Furore gesorgt. Konkret legten die Papiere des angeschlagenen Kabel-Spezialisten am vergangenen Montag zeitweise um 300 Prozent zu. Zur Wochenmitte ist die Euphorie verflogen, die Aktie notiert rund 40 Prozent im Minus. Und es droht noch Schlimmeres.
Das große Problem: Das jüngst festgezurrte Sanierungskonzept ist alles andere als eine Wunderheilung. Zwar ist durch die Einigung des Autozulieferers mit den Banken die Zukunft des Unternehmens erstmal gesichert. Doch für die Aktionäre hat das Ganze eine extrem bittere Nebenwirkung: Die Anteilseigner gehen bei dieser Lösung definitiv leer aus.
Hintergrund: Leoni steckt seit Jahren in der Krise. In den frühen 2010er-Jahren hatte sich das Nürnberger Unternehmen bei der globalen Expansion völlig verhoben. Dann jahrelanges Siechtum, während die Kosten der Fremdfinanzierungen höher waren als das, was übereilte Abverkäufe (etwa von Unternehmensbereichen) einbrachten. Den Rest gab dann im Dezember – zusätzlich zur Corona-Krise und dem Ukraine-Krieg – der geplatzte Verkauf der Kabelsparte.
Die Leoni-Aktie verliert am Mittwoch rund 40 Prozent auf 36 Cent. Anfang Februar standen noch Notierungen oberhalb der 6-Euro-Marke auf der Kurstafel.
Die eindeutige Botschaft: Bei Leoni droht der Total-Verlust, Aktionäre sollten sich daher schnellstmöglich von dem Penny Stock trennen. Dass sich Spekulationen in Aktien von schwer angeschlagenen Unternehmen einfach nicht auszahlen, zeigt auch das Beispiel Steinhoff. Anleger, die nicht investiert sind, sollten die Aktie also unbedingt meiden.
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