Nach dem skandalumwitterten Rücktritt von Firmengründer Renaud Laplanche versucht LendingClub, das erschütterte Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Zu diesem Zweck hat das Fintech-Unternehmen nun zwei weitere Wall-Street-Manager angeworben.
Valerie Kay, langjährige Managerin bei Morgan Stanley, wird künftig die Abteilung für institutionelle Investoren leiten. Für das Management der Privatanleger wird Raman Suri, der vom Vermögensverwalter Blackrock zu LendingClub wechselt, verantwortlich sein. Als Senior Vice Presidents unterstehen beide Neuzugänge direkt dem kürzlich ebenfalls von Blackrock gekommenen Chief Capital Officer Patrick Dunne.
Skandal wirkt nach
Nachdem bei internen Prüfungen im Mai Unstimmigkeiten beim Verkauf von Kreditpaketen an institutionelle Investoren aufgedeckt wurden, war Firmengründer und CEO Renaud Laplanche zurückgetreten und von Scott Sanborn ersetzt worden. Auch wenn sich der tatsächliche Schaden nach bisherigen Erkenntnissen in Grenzen gehalten hatte, wirkt der Skandal bis heute nach.
Zahlreiche institutionelle Investoren haben wegen des Vertrauensmissbrauchs die Zusammenarbeit auf Eis gelegt. Zudem ist die Kreditvergabe im zweiten Quartal um 29 Prozent eingebrochen. Auch bei der Aktie haben die Querelen deutliche Spuren hinterlassen – zeitweise ist der Kurs um rund 50 Prozent eingebrochen.
Hoffnung auf Bodenbildung
Mittlerweile scheint das Abwärtspotenzial allerdings begrenzt. Selbst die infolge des Skandals schwach ausgefallenen Q2-Zahlen haben den Kurs zur Monatsmitte nicht weiter belastet – im Gegenteil: Kurz darauf hat die Aktie die erste deutliche Gegenbewegung seit dem Kursrutsch gestartet. Diese hat zwar inzwischen an Schwung verloren, dennoch ist die Hoffnung auf eine erfolgreiche Bodenbildung intakt.