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27.01.2014 Andreas Deutsch

Lanxess: Völlig überraschender Chefwechsel - startet die Aktie jetzt durch?

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Lanxess

Axel Heitmann, der fast zehn Jahre an der Unternehmensspitze stand, wird Lanxess Ende Februar verlassen, teilte der Aufsichtsrat am Sonntagabend in Köln mit. Man habe sich einvernehmlich darauf verständig, hieß es in einer Mitteilung. Der Wechsel dürfte selbst Fachleute überraschen.

Als Nachfolger wird der frühere Finanzvorstand Matthias Zachert, aktuell in gleicher Funktion beim Darmstädter Pharmaunternehmens Merck, in die Chefetage von Lanxess zurückgeholt. Zachert soll sei Amt spätestens zum 15. Mai antreten, hieß es. "Lanxess steht vor großen Herausforderungen, beispielsweise hinsichtlich Marktkapazitäten und Geschäftsportfolio", erklärte Aufsichtsratschef Rolf Stomberg. Das Kontrollgremium halte deshalb den Zeitpunkt für gekommen, einer neuen Führung Verantwortung zu übertragen, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

Merck gibt Zachert frei


Der schwache Automarkt in Europa hat 2013 hat auch Lanxess getroffen, der Zulieferer für die Auto- und Reifenindustrie ist. Die Lanxess-Aktie notiert aktuell bei rund 45 Euro - gegenüber dem Höchststand Mitte Februar ist das ein Minus von knapp 35 Prozent - während der DAX im vergangenen Jahr auf immer neue Rekorde geklettert war.

Merck teilte mit, Zachert habe Familienrat und den Vorstandsvorsitzenden über das Angebot eines Wechsels zu Lanxess informiert und um vorzeitige Aufhebung des Vertrags gebeten. "Merck wird dieser Bitte entsprechen. Der Zeitpunkt des Wechsels wird später bekannt gegeben."

Krise trifft auch Lanxess

Die Autokrise in Europa und stark gefallene Kautschukpreise hatten zuletzt bei Lanxess für einen Ergebniseinbruch gesorgt. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereffekten war im dritten Quartal im Jahresvergleich um 26,4 Prozent auf 187 Millionen Euro abgesackt, wie das Unternehmen im November mitgeteilt hatte. Der Umsatz ging trotz höherer Absatzmengen um fünf Prozent auf 2,05 Milliarden Euro zurück. Der Gewinn stürzte wegen höherer Abschreibungen und Kosten für das Sparprogramm des Unternehmens um fast 90 Prozent auf 11 Millionen Euro ab.

Mit dem im September angekündigten Programm will das Unternehmen ab 2015 jährlich 100 Millionen Euro einsparen. Weltweit sollen insgesamt rund 1.000 Stellen wegfallen.

Abwarten

Matthias Zachert dürfte den Sparkurs bei Lanxess noch weiter verschärfen. Das dürfte der Börse gefallen. Noch ist die charttechnische Situation angespannt: Unter dem Jahrestief droht ein Kursrutsch bis in den Bereich von 40 Euro. Anleger bleiben vorerst dennoch an der Seitenlinie.

Mit Material von dpa-AFX

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