Am Montag hatte der Chemiekonzern Lanxess die Prognose für das laufende Jahr verringert, nun wurden auch die Ergebnisse für das dritte Quartal veröffentlicht. So ist das Unternehmen im weiterhin schwierigen Branchenumfeld in die Verlustzone gerutscht. Unter dem Strich stand ein Minus von 131 Millionen Euro im Vergleich zu einem Plus von 80 Millionen Euro im Vorjahresquartal.
Auf den Kölnern lasten weiterhin eine geringe Nachfrage aus nahezu sämtlichen Industrien und ein anhaltender, wenn auch nachlassender Lagerabbau bei Kunden. Der Umsatz sackte daher um fast 27 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro ab, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie vor Sondereinflüssen brach - wie seit Montag bekannt - um die Hälfte auf 119 Millionen Euro ein.
Wie bereits angesprochen hatte die Unternehmensführung um Konzernchef Matthias Zachert am Montag den Jahresausblick für das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) auf 500 und 550 Millionen Euro gesenkt - von 600 bis 650 Millionen Euro. Gründe waren auch ein überraschend schwacher Start ins Schlussquartal infolge eines beginnenden Lagerabbaus bei Kunden der Agrarindustrie sowie eine lieferantenbedingte Produktionseinschränkung im Geschäftsbereich Flavors & Fragrances am Standort Botlek (Niederlande). Zudem schlug sie eine Kürzung der Dividende von 1,05 Euro auf 10 Cent je Aktie vor. Das soll dem Abbau der hohen Schulden dienen.
Ganz klar: Die Ergebnisse des dritten Quartals sowie der bereits am Montag verringerte Ausblick lesen sich alles andere als gut. Doch mittlerweile sollten bald nahezu alle negativen News mehr als eingepreist sein. Die Bewertung der MDAX-Titel ist schließlich bereits enorm günstig. Zwar ist das makroökonomische Umfeld nach wie vor sehr schwach. Doch nachdem sich der Aktienkurs seit Januar mehr als halbiert hat, steigen allmählich wieder die Chancen auf eine Gegenbewegung.
Mit Material von dpa-AFX