Am Sonntagabend teilte der Aufsichtsrat von Lanxess mit, dass Axel Heitmann, der fast zehn Jahr an der Unternehmensspitze stand den Konzern Ende Februar verlassen wird. Als Nachfolger wird der frühere Finanzvorstand Matthias Zachert, aktuell in gleicher Funktion beim Darmstädter Pharmaunternehmens Merck, in die Chefetage von Lanxess zurückgeholt.
Die US-Investmentbank Merrill Lynch stufte den DAX-Konzern nach den Nachrichten von „Neutral“ auf „Buy“ nach oben und bestätigte das Kursziel in Höhe von 53,00 Euro. Andrew Scott sieht den Wechsel in der Chefetage positiv. In seiner Studie spekuliert er, dass Zachert bei seinem neuen Arbeitgeber womöglich über eine Art Blankoscheck verfügen könnte, um Lanxess wieder auf Kurs zu bringen.
In der Krise
Die Autokrise in Europa und stark gefallene Kautschukpreise hatten zuletzt bei Lanxess für einen Ergebniseinbruch gesorgt. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereffekten war im dritten Quartal im Jahresvergleich um 26,4 Prozent auf 187 Millionen Euro abgesackt, wie das Unternehmen im November mitgeteilt hatte. Der Umsatz ging trotz höherer Absatzmengen um fünf Prozent auf 2,05 Milliarden Euro zurück. Der Gewinn stürzte wegen höherer Abschreibungen und Kosten für das Sparprogramm des Unternehmens um fast 90 Prozent auf 11 Millionen Euro ab.
Starke Eröffnung
Nachdem die Lanxess-Aktie schon am Freitag in einem sehr schwachen Marktumfeld relative Stärke zeigte, notiert der Titel auch am Montag fester. Matthias Zachert dürfte den Sparkurs bei Lanxess noch weiter verschärfen, was den Marktteilnehmern gefallen sollte. Zwar ist das Chartbild weiterhin eingetrübt. Spekulativ orientierte Anleger schlagen zu. Aus charttechnischer Sicht ist vorerst Luft bis zur 50-Euro-Marke.
(mit Material von dpa-AFX)