Ganz klar: Der Spezialchemiekonzern Lanxess hat es auch im laufenden Jahr alles andere als leicht. Die anhaltend hohen Energiepreise treffen auf eine bedingt durch eine maue Entwicklung der Weltkonjunktur eher schwache Nachfrage. Dennoch konnte die Aktie des MDAX-Konzerns in den vergangenen Handelswochen wieder Boden gut machen.
In der Vorwoche half dabei auch eine Studie aus dem Hause Deutsche Bank Research. So hat deren Analyst Tristan Lamotte die Einstufung für die Lanxess-Papiere vor Zahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres auf "Buy" belassen. Er betonte im Rahmen seiner am Mittwoch veröffentlichten Studie, dass das operative Ergebnis (Ebitda) des Spezialchemiekonzerns dürfte um 47 Prozent auf 100 Millionen Euro gesunken sein. Damit liege er aber immer noch über der aktuellen Konsensschätzung aller Experten von 97,7 Millionen Euro.
Indes hat die DZ Bank den fairen Wert für die Lanxess-Anteilscheine von 25,00 auf 28,00 Euro angehoben, aber die Einstufung auf "Halten" belassen. Das Unternehmen habe ein schwieriges Jahr hinter sich und sei 2024 erneut in einem schwachen Marktumfeld gestartet, betonte Analyst Peter Spengler in einer am Freitag vorliegenden Studie. Er verwies darauf, dass die Lanxess-Aktie trotz der jüngsten Kurserholung immer noch deutlich unter ihrem Buchwert von 51 Euro notiere. Dies könnte seiner Ansicht nach das MDAX-Unternehmen zukünftig auch als mögliches Übernahmeziel interessant machen.
Es bleibt dabei: Die Lanxess-Aktie ist weiterhin ein relativ heißes Eisen und letztlich auch eine Art Wette darauf, dass sich die Weltkonjunktur zeitnah erholen wird. Mutige können beim günstig bewerteten Spezialchemie-Titel auf eine Erholung spekulieren. Aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild für die Lanxess-Aktie zuletzt wieder etwas aufgehellt. Der Stoppkurs kann vorerst noch bei 19,50 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX