Der Spezialchemiekonzern Lanxess hat in dieser Woche eine Investorenveranstaltung abgehalten, die sich zumindest kurzfristig für den Aktienkurs schon einmal durchaus gelohnt hat. So zogen die MDAX-Titel nach einem zunächst schwächeren Start kräftig an. Am Ende des Handelstages belief sich das Kursplus auf stattliche fünf Prozent.
So ließen nach der Investorenveranstaltung Sorgen nach, der Spezialchemiekonzern könnte eine Kapitalerhöhung brauchen, die auch ein Grudn waren,warum die Aktien fast 50 Prozent unter dem Jareshoch bei 47,83 Euro notieren.
Die Experten der französischen Bank Societe Generale hatten die Papiere des Spezialchemiekonzerns aus ihrer Empfehlungsliste für mittelgroße und kleine Nebenwerte in Europa gestrichen. Sie begründeten dies mit der skeptischen Einschätzung der Chemiebranche durch die SocGen-Strategen. Für Lanxess-Aktien blieben sie aber auf "Buy".
Die Experten von Oddo BHF sind derweil nach einer Veranstaltung mit dem Lanxess-Management weiter sehr optimistisch. Lanxess benötige keine Kapitalspritze, sondern habe genügend interne Möglichkeiten. Die Experten kappten zwar ihre Ergebnisprognosen etwas, bleiben aber klar über dem Marktkonsens. Auch das reduzierte Kursziel von 38 Euro lässt noch viel Erholungsspielraum.
Analyst Andreas Heine vom Investmenthaus Stifel verwies in einer am Dienstag vorliegenden Studie darauf, dass die nächste Refinanzierung bei Lanxess erst 2026 anstehe. Daher brauche es keine Kapitalerhöhung, habe das Management auf einer Investorenveranstaltung betont. Auch in einem ungünstigen Konjunkturumfeld sollte 2024 wieder ein Zufluss freier Barmittel von mehreren hundert Millionen Euro möglich sein. Bis zu einer Normalisierung des operativen Ergebnisses (Ebitda) im Bereich von über einer Milliarde Euro könnte es aber bis 2025 oder 2026 dauern. Heine gibt für Lanxess ein Kursziel von 29 Euro an.
Es bleibt dabei: Mutige können bei der historisch günstig bewerteten Buffett-Aktie auf eine Fortsetzung der Gegenbewegung setzen. Der Stopp kann vorerst noch bei 18,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX