Der Blick auf den Kurs der Lanxess-Aktie dürfte schmerzen. Denn die Anteilscheine des Kölner Spezialchemiekonzerns verbilligen sich im heutigen Handel um satte sieben Prozent. Dies liegt weniger an den endgültigen Zahlen für das abgelaufene Jahr, sondern eher an der sehr zurückhaltenden Prognose für das laufende Geschäftsjahr.
So rechnet der Lanxess-Vorstand für 2025 lediglich mit einem operativen Gewinn von 600 bis 650 Millionen Euro. Dies würde im schlechtesten Fall kein Wachstum bedeuten, im besten ein Zuwachs von nur etwa zehn Prozent. Doch bereits im ersten Quartal dürfte das EBITDA um 25 bis 35 Prozent geklettert sein. Daher werden nun viele Investoren unruhig, da man sich nun natürlich fragt, mit welchem Gegenwind Lanxess für die restlichen drei Quartale noch rechnet.
Ähnlich sehen es etwa die Experten, die sich kurz nach Erscheinen von Geschäftsbericht und Ausblick zu Wort gemeldet haben. Analyst Oliver Schwarz vom Analysehaus Warburg Research betonte, dass die Ergebnisse des MDAX-Unternehmens letztlich im Rahmen der Erwartungen des Marktes gelegen habe. Doch die Prognose für das Gesamtjahr habe enttäuscht. Er hat die Einstufung für die Anteilscheine von Lanxess erneut mit "Buy" bestätigt. Das Kursziel liegt in seinen Augen weiterhin bei 36,50 Euro, was satte 27 Prozent über dem aktuellen Kursniveau liegt.
Natürlich schmerzt der heutige Kursrutsch und es ist verständlich, dass einige Marktteilnehmer angesichts der sehr vorsichtigen Prognose etwas unruhig werden. Dennoch ist dies noch kein Beinbruch. Gut möglich, dass es Lanxess gelingen wird, die eigene konservative Schätzung im laufenden Jahr zu übertreffen, woraus sich dann wiederum zusätzliches Aufwärtspotenzial ergeben würde. Mutige mit einem langen Atem können das aktuelle Kursniveau zum Einstieg nutzen. Wer investiert ist, sollte den Stopp unverändert bei 21,50 Euro belassen.