Nach dem überraschenden Wechsel in der Chefetage beim Spezialchemeikonzern Lanxess sind die Analysten durch die Bank zuversichtlich. Nachdem bereits Merrill Lynch die Aktie hochstufte, ziehen Equinet und die DZ Bank nach.
Die Investmentbank stufte die DAX-Aktie von „Hold“ auf „Buy“ nach oben. Den fairen Wert der Aktie sieht Analysten Nadeshda Demidova nun bei 54,00 statt bei 52,00 Euro. Demidova sieht die Rückkehr von Matthias Zachert positiv. Bereits nach der Abspaltung von Bayer war Zachert einer der Verantwortlichen für die Formung des damals neuen Unternehmens, so Demidova in ihrer Studie. Auch Peter Spengler von der DZ Bank bestätigte die Kaufempfehlung für die Aktie des Spezialchemiekonzerns mit einem Kursziel von 55,00 Euro.
Differenzen über Konzernausrichtung
Grund für den Abgang von Axel Heitmann könnten nach Pressemeldungen Differenzen mit dem Aufsichtsrat über die Ausrichtung des Spezialchemiekonzerns gewesen sein. Dem Aufsichtsrat war die Abhängigkeit des Konzerns vom Auto- und Reifengeschäft zu groß. Eine breitere Aufstellung des Konzerns etwa durch Übernahmen war jedoch Heitmann zuletzt nicht gelungen.
Unter Druck
Die Autokrise in Europa und stark gefallene Kautschukpreise hatten bei Lanxess für einen Ergebniseinbruch gesorgt. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereffekten war im dritten Quartal im Jahresvergleich um 26,4 Prozent auf 187 Millionen Euro abgesackt. Der Umsatz ging trotz höherer Absatzmengen um fünf Prozent auf 2,05 Milliarden Euro zurück. Der Gewinn stürzte wegen höherer Abschreibungen und Kosten für das Sparprogramm des Unternehmens um fast 90 Prozent auf elf Millionen Euro ab. Mit Matthias Zachert, der bei Lanxess bereits von 2004 bis 2011 als Finanzvorstand tätig war, soll dem Spezialchemiekonzern nun die Trendwende gelingen.
Stärkste Aktie
Nicht nur bei den Analysten, auch bei den Marktteilnehmern kommt der Führungswechsel gut an. Die Lanxess-Aktie führt am Montag mit großem Vorsprung die Gewinnerliste im DAX an. Das Chartbild hat sich deutlich aufgehellt. Gelingt der Sprung über die 50-Euro-Marke wäre aus charttechnischer Sicht Luft bis in den Bereich von 54 Euro.
(mit Material von dpa-AFX)