Die konjunkturellen Aussichten hellen sich allmählich weiter auf. Dennoch kommen zahlreiche Chemietitel wie beispielsweise Lanxess kaum von der Stelle. Kein Wunder, dass derzeit die große Mehrheit der Analysten für die Anteilscheine des Spezialchemie-Spezialisten bullish gestimmt ist und mitunter enormes Kurspotenzial sieht.
So auch die Privatbank Berenberg, die nun das Kursziel für Lanxess von 58 auf 59 Euro angehoben (woraus sich Aufwärtspotenzial von 61 Prozent errechnet) und die Einstufung auf "Buy" belassen hat. Die Bedeutung des am 1. April abgeschlossenen Gemeinschaftsunternehmens zwischen Lanxess und der Beteiligungsgesellschaft Advent für Hochleistungskunststoffe könne nicht hoch genug eingeschätzt werden und sollten und einen Wendepunkt für die Aktie darstellen, betonte Analyst Andres Castanos-Mollor.
Bereits in der Vorwoche hatten sich zwei Experten von Großbanken genauer mit den Anteilscheinen von Lanxess befasst. So hat JPMorgan die Einstufung für die MDAX-Titel auf "Neutral" und einem Kursziel von 40 Euro belassen. Die Zahlen der europäischen Chemieindustrie zum ersten Quartal dürften im Allgemeinen weniger schlecht ausgefallen sein als zu Jahresbeginn befürchtet, so Analyst Chetan Udeshi. Das Chance/Risiko-Verhältnis des Sektors erscheine insgesamt recht positiv.
Die Schweizer Großbank UBS hat indes die Einstufung für Lanxess vor den Quartalszahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 50 Euro belassen. Seine Prognose für das operative Ergebnis (Ebitda) des Spezialchemiekonzerns liege über der Konsensschätzung, aber unter dem Mittelpunkt der vom Unternehmen Mitte März prognostizierten Zielspanne, schrieb Analyst Andrew Stott.
Auch DER AKTIONÄR ist für die Lanxess-Aktie derzeit zuversichtlich gestimmt. Mutige mit einem langen Atem können daher nach wie vor darauf spekulieren, dass sich der im historischen Vergleich günstig bewertete MDAX-Titel nachhaltig erholen wird. Der Stoppkurs sollte bei 31,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX