Die Aktie des deutschen Nebenwerts Lang & Schwarz geht am Dienstag im nachbörslichen Handel in die Knie. Infolge einer Pressemitteilung, in der sowohl die Verschiebung der Hauptversammlung, als auch eine Gewinnwarnung ausgesprochen wurde, gab die Aktie um rund 35 Prozent nach.
Der Vorstand von Lang & Schwarz gab am heutigen Dienstag bekannt, die für den 26. August 2021 anberaumte ordentliche Hauptversammlung abzusagen.
In der Meldung hieß es:„Grund für die Absage ist ein Zwischenbericht im Zuge einer Steuerprüfung, die insbesondere für die Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinnes für das Geschäftsjahr 2020, über die vorgeschlagene Satzungsänderung betreffend einen Aktiensplit und über die Entlastung des Vorstandes sowie des Aufsichtsrats […] erheblich sein kann, die jedoch denjenigen Aktionären, die bereits die Stimmrechtsvertreterin mit der Ausübung ihres Stimmrechts beauftragt und ihr Stimmrecht damit faktisch schon ausgeübt haben, dabei unbekannt war.“
Geprüft werden die Geschäfte der Jahre 2007 bis 2011 in Bezug auf die Kapitalertragsteueranrechnung. Lang & Schwarz erhält diesbezüglich die Gelegenheit zur Stellungnahme.
Das Unternehmen selbst schließt eine Mehrfacherstattung von Kapitalertragssteuern oder ähnliches aus. Dennoch hält es Lang & Schwarz für möglich, dass die Verantwortlichen nachträglich steuerlich anders beurteilt werden. In etwaigen Falle wären wohl bis zu 61 Millionen Euro fällig. Der Vorstand entschloss sich daher aus dem Gewinn des ersten Halbjahres eine Rückstellung von 45 Millionen Euro zu bilden. Des Weiteren hat diese Maßnahme „Auswirkungen auf die geplante Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2021“.
Bei der Aktie von Lang & Schwarz läuten die Alarmglocken. Solange die Causa nicht vom Tisch ist, machen Anleger einen großen Bogen um die Aktie.