Das war stark: Wegen guter Geschäfte in allen Segmenten hat der Saatguthersteller KWS Saat die Erwartungen für das abgelaufene Geschäftsjahr übertroffen. Im bis Ende Juni laufenden Geschäftsjahr steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um 18 Prozent auf 1,82 Milliarden Euro, wie es am Mittwoch in Einbeck mitteilte.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte um 44 Prozent auf knapp 223 Millionen Euro, was einer operativen Marge von 12,2 Prozent entspricht. Die Kennzahlen liegen damit sowohl über der eigenen Prognose als auch über den Erwartungen der Analysten. Unter dem Strich blieben 127 Millionen Euro als Gewinn hängen, wovon KWS Saat seinen Aktionären eine Dividende in Höhe von 90 Cent zahlen will nach 80 Cent im Vorjahr.
Im laufenden Geschäftsjahr 2023/24 erwartet das im SDAX notierte Unternehmen einen Umsatzanstieg auf vergleichbarer Basis von drei bis fünf Prozent. Bei der operativen Marge peilen die Einbecker einen Wert zwischen 11 und 13 Prozent an. Die Margenprognose liegt im Rahmen der Analystenerwartungen; beim Umsatz liegt die durchschnittliche Schätzung der von Bloomberg befragten Experten am unteren Rand der Unternehmensprognose.
KWS-Finanzchefin Eva Kienle erklärte auf der Homepage des Unternehmens: „Das Geschäftsjahr 2022/2023 haben wir mit starken, zweistelligen Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis sehr erfolgreich abgeschlossen. Wir sind in einem herausfordernden Umfeld überall dynamisch gewachsen und haben unsere Profitabilität klar verbessert. Der notwendige Wandel zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft bietet uns zukünftig große Chancen. Mit unseren leistungsfähigen und ressourcenschonenden Sorten leisten wir einen konkreten Nachhaltigkeitsbeitrag und erschließen damit mittel- und langfristig neue Wachstumspotenziale für KWS.“
Es bleibt dabei: Bei KWS Saat läuft es im operativen das Geschäft weiterhin rund. Doch wie bereits in den vergangenen Wochen und Monaten spiegelt sich diese grundsätzlich erfreuliche Entwicklung nicht im Kurs wider. Aufgrund des schwachen Charts drängt sich aktuell kein Einstieg auf. Wer beim gut aufgestellten Saatgut-Spezialisten bereits investiert ist, muss wohl weiterhin Geduld mitbringen und sollte den Stoppkurs unverändert bei 49,50 Euro belassen.
Mit Material von dpa-AFX