Die Jahreszahlen und ein zuversichtlicher Ausblick haben den Aktien des Saatgutherstellers KWS Saat am Mittwoch einen Schub gegeben. Bis zum Mittag legten sie mehr als vier Prozent auf 60,50 Euro zu. Damit schafften die Papiere den Sprung über die 200-Tage-Linie, die derzeit bei 60,28 Euro verläuft. Die Aktie von KWS führt mit kräftigen Kursplus die Tagesgewinner-Liste im SDAX unangefochten an. Auf Platz 2 folgt Salzgitter mit plus 2,8 Prozent und auf Platz 3 Klöckner & Co mit plus 2,2 Prozent.
Nach Zuwächsen dank guter Geschäfte mit Getreide- und Maissaat will KWS im neuen Geschäftsjahr noch einen Zahn zulegen. Dabei baut das Unternehmen vor allem auf das Gemüsesaatgutgeschäft von Pop Vriend Seeds. KWS Saat hatte die Niederländer im Juni übernommen. Zuvor war KWS Saat am Versuch gescheitert, sich das Gemüsesaatgut-Geschäft von Bayer zu sichern.
Im laufenden Geschäftsjahr 2019/2020 (bis Ende Juni) soll der Umsatz um 8 bis 12 Prozent steigen, wie KWS Saat am Mittwoch mitteilte. Die Marge auf den Betriebsgewinn (Ebit) wird zwischen 11 und 13 Prozent erwartet.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 legte der Umsatz trotz Belastungen von der Währungsseite um 4,2 Prozent auf 1,11 Milliarden Euro zu. Alle Produktsegmente trugen zum Wachstum bei, sogar im zuletzt schwächelnden Geschäft mit Zuckerrüben stieg der Umsatz leicht. Das Ebit legte um rund 13 Prozent auf 150 Millionen Euro zu und übertraf damit die Erwartungen von Analysten. Der Anstieg geht unter anderem auf den Verkauf einer Unternehmensbeteiligung zurück. Die Ebit-Marge war mit 13,5 Prozent höher als Jahr davor.
Finanzvorstand Eva Kienle sprach laut Mitteilung von einer erfreulichen Geschäftsentwicklung in einem "herausfordernden Agrar-Umfeld". Der Jahresüberschuss von KWS Saat wuchs um 4,3 Prozent auf 104 Millionen Euro. Der Vorstand plant in der Folge eine Dividendenerhöhung um 3 Cent auf 0,67 Euro. Ein Dividendenwunder ist KWS Saat aber mit einer Rendite von 1,1 Prozent aber dennoch nicht.
Kann sich die Aktie von KWS Saat auf Schlusskursbasis über der 200-Tage-Linie behaupten, könnte der Wert durchaus Kurs in Richtung der Jahreshochs im Bereich von 66 Euro nehmen. Das Potenzial ist jedoch moderat.
(Mit Material von dpa-AFX)