Der DAX ist nach einer freundlichen Eröffnung ins Minus gedreht. Die Anleger üben sich in Zurückhaltung und warten gespannt auf den Start der Berichtssaison, die in den USA heute Abend traditionell durch den US-Aluminiumkonzern Alcoa eingeläutet wird. Wenige Stunden vor dem ebenfalls mit Spannung erwarteten Halbfinale bei der Fußball-WM zwischen Deutschland und Brasilien stehen einmal mehr Aktien von Apple, Commerzbank, Deutsche Bank und Co im Fokus.
Die Rekordstrafe für die französische Großbank BNP Paribas wegen des Verstoßes gegen US-Sanktionen dürften die meisten Börsianer noch gut in Erinnerung haben. Wie die New York Times berichtet, nehmen die US-Ermittler jetzt die deutschen Banken ins Visier. Dem Bericht zufolge befinden sich die US-Behörden in Gesprächen über eine außergerichtliche Einigung mit der Commerzbank zur Beilegung der Ermittlungen. Die Commerzbank soll über ihre US-Tochtergesellschaften gegen die Embargos verstoßen haben. Als Strafzahlung stehen mindestens 500 Millionen Dollar im Raum, beruft sich die Zeitung auf mit der Sache vertraute Personen. Das Umfeld, die neuen Prozessrisiken, die Charttechnik – alles spricht derzeit gegen die Commerzbank.
Ebenfalls im Rampenlicht: die Aktie der Deutschen Bank. Während einige Börsianer erklären, dass die Anleger wegen des angeschlagenen Chartbildes die Finger von den DAX-Titeln lassen sollten, verweisen andere auf die niedrige Bewertung der Anteile des deutschen Branchenprimus – mit Recht. Denn gemessen an den wichtigsten Bewertungskennziffern ist die Aktie der Deutschen Bank wirklich sehr günstig bewertet. Allerdings hat die Deutsche Bank vor allem in den vergangenen Monaten oftmals die Erwartungen der Experten zum Teil deutlich verfehlt. Aktuell bleibt der DAX-Titel auch wegen des angeschlagenen Chartbildes jedoch ausnahmslos für mutige Anleger geeignet.
Russlands Finanzministerium rechnet für die kommenden Jahre mit einer niedrigeren Dividendenzahlung von Gazprom. Nachdem in Moskau zuvor für das Jahr 2016 eine Ausschüttung von insgesamt 124,7 Milliarden Rubel erwartet worden war, sind es nun nur noch 84,4 Milliarden Rubel. Allerdings sollte festgehalten werden, dass die für 2016 erwartete Dividende immer noch über der Dividende für das abgelaufene Jahr liegt. Und die Rendite für das abgelaufene Jahr beträgt immerhin stattliche fünf Prozent. Die Gazprom-Aktie bleibt für risikobewusste Anleger weiter kaufenswert.
Die Aktie von Apple ist nicht zu bremsen. In einem schwachen Marktumfeld legte die Aktie am Montag in New York um weitere zwei Prozent zu und notiert nur noch knapp unter ihrem Allzeithoch. Bei Samsung läuft es indes alles andere als rund. Der südkoreanische Apple-Konkurrent warnt am Dienstagmorgen vor einem Gewinneinbruch.
SAP notiert weiter in Schlagdistanz zum wichtigen horizontalen Widerstand bei 58 Euro. Ein nachhaltiger Ausbruch über diese Marke dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Für die nötige Unterstützung sorgt ein positiver Analystenkommentar der Societe Generale. Das Kursziel des AKTIONÄR auf Jahressicht lautet nach wie vor 75 Euro. Der Softwarekonzern ist mit dem Umbau hin zu Cloud- und Big-Data-Dienstleistungen hervorragend für die Zukunft aufgestellt. Zudem spekuliert der AKTIONÄR im Real-Depot weiter auf steigende Kurse.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.