Das angeschlagene Start-up Nikola macht am Dienstag mal wieder mit positiven Schlagzeilen von sich reden. Rund 20 Prozent legt die Aktie zu, zwischenzeitlich waren es sogar beinahe 30 Prozent. Verantwortlich für den Kurssprung ist der Kooperationspartner General Motors. Die Spekulationen über einen großen Deal erhalten neue Nahrung.
General Motors hat bekannt gegeben, dass der Konzern die Bemühungen der Trump-Regierung nicht länger unterstütze, welche die Emissionsvorschriften in Kalifornien bekämpfen will. In dem Bundesstaat sollen elektrisch betriebene Autos durch die Regelungen stärker gefördert werden.
„Wir sind zuversichtlich, dass die Biden-Regierung, Kalifornien und die US-Autoindustrie (…) gemeinsam einen Weg finden können, der in eine vollständig elektrische Zukunft führt“, sagte GM-CEO Mary Barra laut Wall Street Journal. An der Börse wird nun spekuliert, dass GM und Nikola kurz davor sind, eine Partnerschaft zu finalisieren.
Im September hatte Nikola eine umfangreiche Kooperation mit GM verkündet. Kurz darauf nahm sich jedoch Shortseller Hindenburg Research das Unternehmen zur Brust und konfrontierte das Management mit schwerwiegenden Vorwürfen. Seitdem steht der geplante Deal, bei dem GM gut ein Zehntel der Nikola-Anteile übernehmen wollte, auf der Kippe. Kommt er nun doch zustande, wäre dies der Befreiungsschlag für die Aktie.
Die negativen Schlagzeilen rund um Nikola haben in den letzten Wochen nachgelassen. Das Management hat jedoch viel Vertrauen verspielt. Vereinzelte Kurssprünge ändern daran zunächst nichts. Mit einem möglichen GM-Deal zu vernünftigen Konditionen könnte Nikola-CEO Mark Russell allerdings zumindest einen Teil des Schadens beheben. Nikola bleibt ein Zocker-Papier.