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Der Kurswahnsinn beim Wasserstoff-Lkw-Bauer Nikola setzt sich am Donnerstag fort. Der einstige Börsenliebling, der über Monate hinweg immer tiefer gefallen war, legt erneut mehr als 35 Prozent zu. Die Aktie hat damit innerhalb von nicht einmal einer Woche 150 Prozent zugelegt. Dabei bleibt die Liste der Probleme lang.
Der Kursanstieg am Donnerstag erfolgt unter extrem hohem Handelsvolumen. Fast das Fünffache des Tagesdurchschnitts wurde an der Nasdaq gehandelt. Nach den jüngsten Kursgewinnen kommt es derzeit allem Anschein nach zu einem kräftigen Short-Squeeze. Laut Daten von Seeking Alpha beläuft sich die Short-Quote bei Nikola noch immer auf 20,6 Prozent. Viele Investoren werden ihre Gewinne, die sie mit den Wetten auf fallende Kurse eingefahren haben, nun einstreichen.
Wie nachhaltig die Rally ist, bleibt angesichts der Probleme aber fraglich. Denn Nikola ist weiter hochdefizitär und braucht dringend frisches Kapital. Angesichts des Kursverfalls fällt die Beschaffung von frischem Geld aber zunehmend schwer – zumal die Anzahl der möglichen Aktien begrenzt ist. Außerdem droht nach wie vor ein Delisting, nachdem die Aktie unter die 1-Dollar-Marke gefallen war – ein Verstoß gegen die Nasdaq-Regeln. Die aktuelle Kurserholung ist dahingehend zwar wichtig, weitere Schritte wie ein Reverse Split und eine Kapitalmaßnahme müssen aber wohl dringend erfolgen. Genau darauf spekuliert jetzt offenbar der Markt.
Die Nikola-Aktie ist derzeit ein Spielball der Zocker und dürfte auch weiterhin kräftig schwanken. Schnelle Kursgewinne, aber auch kräftige Einbrüche sind möglich. Anleger bleiben an der Seitenlinie. Wer im Wasserstoff-Sektor investieren will, greift bei anderen Werten wie dem Elektrolyse-Spezialisten Nel zu.
