K+S zeigt sich leicht positiv gestimmt für das laufende Jahr. Zwar rechnet der Düngermittelhersteller für 2024 mit einem weiteren Rückgang des operativen Gewinns. Allerdings dürfte sich nach Meinung des Vorstands der Kalimarkt insgesamt wieder stabilisieren können.
So sieht CEO Burkhard Lohr nach den starken Schwankungen in den vergangenen zwei Jahren "Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht für 2024". Trotz größerer Liefermengen der großen Produzenten Russland und Belarus dürfte es kein Überangebot geben, da auch die Nachfrage steigen werde.
Zu Beginn des Jahres 2023 hatte K+S noch von den relativ hohen Kalipreisen profitieren können. Doch diese waren anschließend in einem zunehmend schwächeren Agrarmarktumfeld rasch gefallen. Lohr musste in der Folge bei den Jahreszielen zurückrudern.
Am Ende erreichte der MDAX-Konzern bei einem Rückgang des Jahresumsatzes um fast ein Drittel auf knapp 3,9 Milliarden Euro einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 712 Millionen Euro. Das ist jedoch mehr, als Analysten laut den vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Schätzungen im Mittel erwartet hatten. 2022 hatte K+S noch einen operativen Gewinn von 2,4 Milliarden Euro eingefahren. Der bereinigte Überschuss fiel 2023 von fast 1,5 Milliarden auf 162 Millionen Euro.
Für 2024 kalkuliert Lohr mit einem operativen Ergebnis von 500 bis 650 Millionen Euro. Hier liegt die mittlere Analystenschätzung unter der Mitte der Spanne. Das untere Ende der Spanne basiert auf der Annahme, dass die Kalipreise in Übersee nicht steigen und in Europa dafür fallen. Mit Blick aufs obere Ende werde ein Preisanstieg in Übersee in der Frühjahrssaison sowie ein weiterhin gutes Preisniveau in Europa unterstellt. Etwas Rückenwind erhält K+S indes von den leicht sinkenden Energie- und Frachtkosten.
Zudem erwartet das Unternehmen, dass der um Sondereffekte bereinigte freie Finanzmittelfluss im laufenden Jahr mindestens ausgeglichen sein dürfte. 2023 sank er um zwei Drittel auf 311 Millionen Euro. Dieser bereinigte Free Cashflow ist wichtig für die Dividende, 30 bis 50 Prozent sollen davon ausgeschüttet werden. Für 2023 will der Vorstand 0,70 Euro je Anteilsschein auszahlen, für 2022 waren es noch 1,00 Euro.
Auf den Finanzmittelfluss drücken im laufenden Jahr indes wieder einmal hohe Investitionen im Volumen von knapp 550 Millionen Euro. So etwa in das Projekt "Werra 2060", wodurch die Laufzeit des Werkes verlängert werden soll. Darüber hinaus plant der Konzern, mehr gewinnträchtigere Spezialprodukte herzustellen und die Menge von Produktionsabwässern zu verringern. Außerdem soll die Produktion im noch relativ jungen kanadischen Werk Bethune weiter erhöht werden. Laut CEO Lohr liegt die Förderung erst bei etwas mehr als 50 Prozent der theoretisch möglichen Kapazität.
DER AKTIONÄR hält weiter an seiner Einschätzung fest: Die K+S-Aktie ist aktuell enorm günstig bewertet. Doch solange das Sentiment für Kaliproduzenten beziehungsweise praktisch fast sämtliche Agrar-Aktien mau ist und der K+S-Chart noch keinen klaren Boden ausgebildet hat, drängt sich noch kein Kauf auf. Wer die MDAX-Titel bereits besitzt, sichert die Position mit einem Stoppkurs bei 11,50 Euro nach unten ab.
Mit Material von dpa-AFX