Die Aktie von K+S notiert nach der Prognosesenkung für das Gesamtjahr (mehr dazu lesen Sie hier) und dem gestrigen Dividendenabschlag deutlich tiefer als zum Wochenauftakt. Immer mehr Marktteilnehmer sorgen sich, dass sich die Talfahrt der Kalipreise noch weiter fortsetzt. Auch einige Analysten werden nun vorsichtiger.
Skeptisch ist nun etwa die Privatbank Berenberg: Analyst Aron Ceccarelli hat das Kursziel für K+S von 25 auf 16,70 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Hold" belassen. K+S habe die Ziele deutlich gesenkt, und das vermutlich nicht zum letzten Mal. Der Kali-Markt kehre zurück zu strukturellem Überangebot und das zuletzt starke Industrie-Geschäft dürfte moderater werden.
Indes hat JPMorgan hat die K+S-Titel auf "Overweight" mit einem Kursziel von 26 Euro belassen. Analyst Chetan Udeshi reduzierte in einer am Donnerstag vorliegenden Studie seine Ergebnisschätzungen für 2023 und 2024. Er trug damit den deutlich gesunkenen Annahmen für die Kalidüngerpreise Rechnung, welche nur teilweise durch niedrigere Produktionskosten und das bessere Salzgeschäft kompensiert würden. Der Experte verwies zudem auf den gesenkten operativen Ergebnisausblick (EBITDA). Zum dennoch unveränderten Kursziel schrieb er, dass er den Bewertungszeitraum weiter in die Zukunft verschoben habe.
Die DZ Bank senkte den fairen Aktienwert für K+S nach Zahlen von 26,50 auf 25 Euro, aber die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Nach der Kalipreis-Hausse im zweiten Halbjahr 2021 und dem ersten Halbjahr 2022 suche der Markt aktuell noch sein neues Gleichgewicht, schrieb Analyst Axel Herlinghaus. Er glaubt: Während der laufenden Preisnormalisierung halten sich die Landwirte in der Hoffnung auf noch lukrativere Schnäppchen zurück.
Trotz der aktuell sehr günstigen Bewertung sorgen sich die Marktteilnehmer vor einem weiteren Kalipreisrückgang. Dies belastet die Aktie, die nun auch unter den Stopp bei 17,00 Euro gefallen ist. Anleger sollten zunächst an der Seitenlinie abwarten, ob der zuletzt gebeutelten Aktie endlich eine nachhaltige Bodenbildung gelingt.
Mit Material von dpa-AFX