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K+S: Der nächste Nackenschlag

K+S: Der nächste Nackenschlag
Foto: K+S
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Thorsten Küfner 23.08.2024 Thorsten Küfner

Das schmerzt: Eine Verkaufsempfehlung durch die Experten der Baader Bank hat die Aktien von K+S heute in einem ansonsten freundlichen Gesamtmarkt belastet. Sie fielen am Vormittag um gut ein Prozent auf 10,53 Euro und damit auf den letzten Platz im MDAX. Das in der laufenden Woche erreichte Tief seit Mai 2021 bei 10,43 Euro rückt damit näher.

Analyst Konstantin Wiechert von der Baader Bank mahnt zur Vorsicht. Er verweist auf ein schwieriges Geschäftsumfeld. Eher geringe Preise für Feldfrüchte und höhere Kosten für Landwirte schränkten deren Düngerbudget ein, erklärt der Analyst. Zudem gebe es weltweit ein reichliches Kaliangebot, was die Preismacht der Produzenten begrenze. Dieses Umfeld dürfte sich so schnell nicht ändern. Anleger sollten sich daher erst einmal zurückhalten. Er sieht noch größere Kursrisiken und kappte das Kursziel für K+S von 18,00 auf 7,50 Euro. Die Aktien stufte er in der Folge von "Add" auf "Sell" ab. Damit befürchtet der Experte einen Kursrückschlag bis auf das Niveau von Ende 2020.

UBS-Analystin Priyanka Patel hatte ihr Kursziel für K+S zum Wochenstart von 12 auf 10 Euro gesenkt und die Verkaufsempfehlung bekräftigt. Da die Profitabilität der Landwirte in den vergangenen Wochen angesichts des Rückgangs der Preise für Feldfrüchte gefallen sei, sieht sie Risiken für den Kalipreis.

Neben einem eher schwachen Marktumfeld für Kalidünger hatten jüngst auch Sorgen hinsichtlich der Folgen eines Arbeitskampfes bei der kanadischen Eisenbahn belastet. K+S produziert dort im Werk Bethune Kali. Ein Arbeitskampf behindert den Transport zum Hafen. K+S hat einen gewissen Vorrat an verschiffbaren Beständen, der laut einem Sprecher für ein bis zwei Wochen reichen würde, sodass ein Arbeitskampf keine unmittelbaren Auswirkungen hätte. Mittlerweile hat sich zudem die kanadische Regierung eingeschaltet und die Streitparteien zu einem Schlichtungsverfahren verpflichtet, wie der "Calgary Herald" berichtet. Damit gehe der Bahnbetrieb erst einmal weiter.

Im Frühjahr 2022 hatte der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine noch Bedenken über die weltweite Kaliversorgung geweckt, da Russland und Belarus große Kaliproduzenten sind. Für den K+S-Kurs ging es in der Folge bis auf mehr als 36 Euro steil nach oben, seither aber auch wieder beständig nach unten. Russland exportiert sein Kali in andere Länder, auf den Weltmarkt bezogen, ist das Angebot also vorhanden.

K+S (WKN: KSAG88)

DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Zwar verfügt die günstig bewertete Aktie mittel- bis langfristig noch durchaus über Luft nach oben. Allerdings bleibt das Sentiment für die MDAX-Titel aktuell wie von vielen Experten beschrieben sehr schwierig. Solange sich die Aktie zudem weiterhin in einem intakten Abwärtstrend befindet, sollte nicht ins fallende Messer gegriffen werden. Stattdessen kann von der Seitenlinie aus auf eine klare Bodenbildung gewartet werden. 

Mit Material von dpa-AFX

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