Der Kreuzfahrt-Konzern Norwegian Cruise Line hat weiter mit den Folgen der Corona-Pandemie, des Ukraine-Kriegs und der hohen Inflation zu kämpfen. Wie der jüngst veröffentlichte Quartalsbericht offenbart, erzielte der Carnival-Rivale im Q2 einen höheren Verlust je Aktie als Analysten erwartet hatten und rechnet auch für das dritte Quartal mit einem Minus. Der Kreuzfahrt-Sektor geriet daraufhin unter Druck.
Konkret hat Norwegian im zweiten Quartal 393.943 Passagiere befördert und damit einen Umsatz von 1,19 Milliarden Dollar erzielt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als lediglich 4,4 Millionen Dollar zu Buche standen, kletterten die Erlöse damit um rund 27.000 Prozent. Analysten hatten allerdings mit einer noch stärkeren Erholung auf 1,28 Milliarden Dollar gerechnet. Auch beim bereinigten Verlust je blieb das Unternehmen mit einem Minus von 1,14 Dollar hinter den Markterwartungen von minus 0,82 Dollar zurück.
Enttäuschend fiel zudem der Ausblick auf das dritte Quartal aus. Hier rechnet Norwegian lediglich mit einer Auslastung im unteren 80-Prozent-Bereich sowie einem Umsatz von 1,5 bis 1,6 Milliarden Dollar. Unter dem Strich soll zudem erneut ein Verlust anfallen. Analysten hatten hingegen mit einem Quartalsgewinn je Aktie von 0,33 Dollar und Erlösen in Höhe von 1,88 Milliarden Dollar gerechnet.
Die schwachen Zahlen und der enttäuschende Ausblick von Norwegian ziehen am Dienstag den gesamten Kreuzfahrtsektor nach unten. Während die Norwegian-Papiere rund zwölf Prozent einbüßen, geht es für die Carnival-Aktie um sieben Prozent nach unten und die Royal-Caribbean-Papiere verlieren rund sechseinhalb Prozent ein. Aus Sicht des AKTIONÄR sollten Anleger bei Kreuzfahrt-Aktie zur Zeit nicht an Bord gehen.