Es hätte sein nächster Top-Deal werden sollen. Doch es wurde ein Alptraum. Warren Buffett, jahrelang vom Erfolg verwöhnt, hat mit seinem Investment in Kraft Heinz so dermaßen danebengelegen, dass Buffetts Holding Berkshire Hathaway nun eine hohe Abschreibung droht. Eine Niederlage, die Buffett sehr schmerzt.
Es ist ein einziges Desaster: Nach den schwachen Halbjahreszahlen mit Abschreibungen in Höhe von insgesamt 1,22 Milliarden Dollar notiert die Aktie von Kraft Heinz so tief wie noch nie. Der Börsenwert ist auf mickrige 32,3 Milliarden Dollar zusammengeschmolzen.
Warren Buffetts Anteil von 26,7 Prozent ist demnach nur noch 8,6 Milliarden Dollar wert. Problematisch: In der Bilanz zum zweiten Quartal (Ende Juni) gibt Berkshire den Wert der Beteiligung noch mit 13,5 Milliarden Dollar an.
Laut Axel Herlinghaus, Analyst bei der DZ Bank, müssen sich Buffett und die anderen Kraft-Heinz-Aktionäre auf noch mehr Verluste einstellen. Herlinghaus hat den fairen Wert für die Aktie von 27 auf 25 Dollar gesenkt. Seine Empfehlung an die Anleger: Kraft Heinz verkaufen!
Laut Robert Moskow, Analyst bei Credit Suisse, erhöht der negative Ton der Unternehmensmeldung das Risiko, dass die Prognose für das Gesamtjahr reduziert wird. Sein Rating: "Underperformer".
Während Nestlé und Unilever durch etliche clevere Maßnahmen so gut dastehen wie nie, ist die Lage bei Kraft Heinz derzeit alarmierend. Das Management um CEO Miguel Patricio erweckt derzeit nicht den Eindruck, schnelle Lösungen zu finden. Kein Kauf!