96 Milliarden Dollar hat Berkshire Hathaway im vergangenen Jahr verdient, doch dies ist für Warren Buffett „schlimmer als nutzlos“, da die Zahl von Buchgewinnen und -verlusten verzerrt werde. Die Rekordfahrt der Aktien wird ihm auch nicht viel Freude machen, denn er hat ein Problem. Aber das sollte nicht Ihres sein.
Buffett klingt wie eine Schallplatte, die einen Sprung hat. Nach wie vor findet das Orakel von Omaha kaum Investitionsmöglichkeiten, die attraktiv und angemessen bewertet sind. Die Folge: Buffett sitzt auf einem Rekord-Cashbestand von 160 Milliarden Dollar.
Seit 2017 hortet Berkshire Hathaway nun mindestens 100 Milliarden Dollar, weil es für ihn nichts Passendes gab. Immerhin bekommt er dafür seit 2022 Zinsen, aber davor war es ein dickes Minusgeschäft.
Wer auf Buffett 2016 gehört hat und wenig bis nichts investiert hat, hat viel verpasst. Seitdem haben der DAX 40 Prozent, der S&P 500 130 Prozent, und der Nasdaq 100 420 Prozent zugelegt. Apple, Buffetts Lieblingsaktie, kommt seitdem auf ein Plus von 420 Prozent.
Und auch jetzt sind Buffetts Aussagen kein guter Rat, vor allem, was seine negative Einschätzung zu nichtamerikanischen Aktien betrifft. Mercedes-Benz etwa weist derzeit ein KGV von 6 und eine Dividendenrendite von sieben Prozent auf, die Allianz kommt auf ein KGV von 9 und eine Dividendenrendite von sechs Prozent.
Selbst eine Nvidia ist trotz der Wahnsinns-Performance nicht teuer. Das 2024/25er-KGV beträgt 33 und liegt damit deutlich unter dem durchschnittlichen KGV der vergangenen fünf Jahre von 45. Wenn Buffett jetzt von „Gier“ und „Börsenkasino“ spricht, müsste er massiv Apple verkaufen – das KGV beläuft sich nämlich auf stolze 28 bei einem Gewinnwachstum von gerade einmal acht Prozent.
Vorsicht ist zwar besser als Nachsicht, aber von nichts kommt nun mal nichts. Aktuell gibt es nur einen guten Rat: Aktien übergewichten!