Die Entscheidung ist gefallen! Der weltgrößte Hersteller von Zug- und Lkw-Bremsen will noch in diesem Jahr auf das Frankfurter Parkett. Knorr-Bremse könnte der zweitgrößte Börsengang des Jahres in Deutschland werden.
Im vierten Quartal soll es soweit sein – der Münchner Bremsenhersteller Knorr-Bremse wagt nach monatelangen Spekulationen um einen Börsengang den Schritt aufs Parkett. Mehrheitsaktionär Heinz Hermann Thiele regelt infolge des IPOs sein Erbe und will dadurch die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sichern. Thiele und seine Familie bleiben aber in der Position als Mehrheitsaktionärs.
Ausschüttungsquote: 40 bis 50 Prozent
„Ein Börsengang ist für uns der richtige nächste Schritt. Er verschafft Knorr-Bremse eine stabile strategische und finanzielle Basis“, so der Vorstandschef Klaus Deller. In Finanzkreisen wird erwartet, dass der Münchner Konzern 25 bis 30 Prozent seiner Aktien platziert. Potenzielle Investoren lockt Knorr-Bremse laut Insidern der Nachrichtenagentur Reuters mit einer Ausschüttungsquote von 40 bis 50 Prozent.
Bei einer möglichen Firmenbewertung von zwölf Milliarden Euro, würde das IPO der Münchner rund vier Milliarden Euro einbringen – das wäre hierzulande Platz 2 der größten Börsengänge des Jahres nach Siemens Healthineers im Frühjahr. Ein Verkauf an Wettbewerber wie ZF Friedrichshafen oder Bosch wurden verworfen, da Eigentümer Thiele die Mehrheit nicht abgeben wollte.
Umsatzwachstum angepeilt
Knorr-Bremse bietet für seine Kunden Brems- und Subsysteme in den beiden Geschäftssparten Schienenfahrzeuge und Nutzfahrzeuge an. Im Jahr 2017 konnte das Münchner Unternehmen einen Konzernumsatz von rund 6,24 Milliarden Euro bei einem EBITDA von 1,12 Milliarden Euro realisieren.
In diesem Jahr peilt der Konzern einen Umsatz im Rahmen von 6,4 bis 6,6 Milliarden Euro sowie ein EBITDA von bis zu 1,3 Milliarden Euro an. In den darauffolgenden Jahren soll der Umsatz durchschnittlich um weitere fünf Prozent stetig wachsen.
(Quelle: Knorr-Bremse)