Mit einem Minus von knapp zehn Prozent ist Klöckner & Co im starken Marktumfeld am Donnerstag der mit Abstand schwächste Wert im SDAX. Grund für die Kursverluste: Das Bankhaus Metzler sieht ein hohes Risiko für eine Gewinnwarnung beim Stahlhändler und hat die Aktie deshalb radikal abgestuft.
Die Markterwartungen seien ziemlich korrekturanfällig und die Wahrscheinlichkeit einer Gewinnwarnung sei hoch, so Analyst David Varga. Obwohl die mittel- bis langfristigen Aussichten bei Klöckner & Co weiter stimmen, dürfte es erhebliche negative Zufallseffekte und geringere Liefermengen geben, die der Konzern verdauen müsse.
Das Kursziel senkte Varga deshalb deutlich von 12,60 auf 7,20 Euro – selbst nach dem heftigen Minus am Donnerstag liegt sein fairer Wert damit noch knapp unter dem aktuellen Kursniveau. Die Einstufung senkte er deshalb gleich um zwei Stufen von „Buy“ auf „Sell“.
Als klassischer Zykliker hat Klöckner & Co mit den Rezessionssorgen an den Märkten stark zu kämpfen. Trotz der sehr günstigen Bewertung bleibt die Situation deshalb angespannt, auch das Chartbild ist angeschlagen. Wer trotz der Risiken derzeit in die deutsche Stahlbranche investieren will, sollte eher zu Thyssenkrupp greifen. Der Branchenprimus kann sich am Donnerstag dem Sog von Klöckner entziehen und legt sogar leicht zu.