Dass Klarna an die Börse gehen will, ist schon länger bekannt. Das Fintech hat nun aber verbindlich die notwendigen Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht eingereicht. Damit rückt das Finanzunternehmen seinem mit Spannung erwarteten Börsengang immer näher.
„Jetzt kaufen, später bezahlen“ – kein Unternehmen steht für dieses Bezahlmodell so wie Klarna. Das schwedische Fintech hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass es bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC die Unterlagen für seinen Börsengang eingereicht hat.
Die Anzahl der anzubietenden Aktien und die Preisspanne für das geplante Angebot sind Klarna zufolge noch nicht festgelegt worden. Der genaue Zeitpunkt der Notierung hänge nicht zuletzt von den Marktbedingungen ab.
Die Fintech-Szene wartet sehnsüchtig auf den Börsengang. Der Wert des Unternehmens wurde kürzlich auf 15 Milliarden Dollar geschätzt. Auf dem Höhepunkt des pandemiebedingten Anstiegs der Fintech-Aktien hatte Klarna sogar eine eine Bewertung von 46 Milliarden Dollar erreicht.
Bei der bisher letzten Finanzierungsrunde im Jahr 2022, bei der das Unternehmen mit einer Bewertung von 6,7 Milliarden Dollar Geld einsammelte, musste Klarna aber einen Bewertungsverlust von 85 Prozent hinnehmen. Neben SoftBank gehören zu Klarnas Anteilseignern auch große Namen im Risikokapitalbereich, darunter Sequoia Capital und das in London ansässige Unternehmen Atomico.
Pläne für einen Klarna-Börsengang gibt es schon seit einiger Zeit. In einem Interview mit CNBCs „Closing Bell“ im Februar sagte CEO Sebastian Siemiatkowski, dass ein Börsengang im Jahr 2024 „nicht unmöglich“ sei.
Im August gab Klarna bekannt, dass es in der ersten Jahreshälfte einen Gewinn erzielt und damit nach einem Verlust im Vorjahr nun schwarze Zahlen geschrieben habe. Damit rückt das Unternehmen seinem mit Spannung erwarteten Börsengang immer näher.
Die Entscheidung von Klarna, einen Börsengang in New York anzustreben, ist ein weiterer schwerer Schlag für die europäischen Wertpapierbörsen. Diese hatten versucht, den Finanzkonzern zu einer Notierung im Heimatmarkt zu ermutigen.
Mit einem Börsengang in den USA will Klarna auch die Position auf dem internationalen Markt stärken und neue Investoren anlocken. Das IPO dürfte auch von anderen Start-ups gut genau beobachtet werden. Läuft der Börsengang gut, könnten auch andere Kandidaten den Schritt wagen.
Klarna ist ohne Zweifel ein spannendes Unternehmen. Ob eine Beteiligung am Börsengang für Anleger attraktiv ist, werden aber erst die Details zeigen. DER AKTIONÄR wird über diese wie gewohnt bei großen Börsengängen rechtzeitig informieren.