Klarna: IPO‑Hammer am Abend

Klarna: IPO‑Hammer am Abend
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Jan-Paul Fóri 14.03.2025 Jan-Paul Fóri

Der schwedische Bezahldienst Klarna macht ernst: Am Freitagabend reichte das Unternehmen seinen Börsenprospekt in den USA ein – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum geplanten IPO. Mit den nun veröffentlichten Dokumenten gewährt der PayPal-Konkurrent spannende Einblicke in die jüngste Geschäftsentwicklung. DER AKTIONÄR analysiert die Details.

Klarna zählt zu den Pionieren der "Buy Now, Pay Later"-(BNPL)-Bewegung. Das schwedische Fintech revolutionierte den Online-Handel, indem es den Kauf auf Rechnung vereinfachte. Die Monetarisierung erfolgt unter anderem über Zinseinnahmen bei Ratenzahlungen. Der Erfolg hat jedoch eine Schattenseite: Verbraucherschützer schlagen Alarm. Besonders junge Käufer prahlen in sozialen Medien damit, hohe Schulden durch BNPL-Dienste angehäuft zu haben – ein riskanter Trend.

Wie aus dem Börsenprospekt hervorgeht, zählte Klarna Ende 2024 rund 93 Millionen aktive Kunden, erzielte ein Umsatzplus von 24 Prozent auf rund 2,8 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 21 Millionen Dollar, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 244 Millionen Dollar ausgewiesen wurde. Zum Vergleich: Branchenprimus PayPal zählt inzwischen 434 Millionen Nutzerkonten, wovon 229 Millionen Accounts mindestens einmal im Monat genutzt werden, steigerte seinen Umsatz um sieben Prozent auf 31,8 Milliarden Dollar und erzielte einen operativen Gewinn von 5,3 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von sechs Prozent entspricht.

Weiterhin unklar bleibt, an welchem Tag der Börsengang stattfinden soll, mit welcher Bewertung Klarna an die Börse gehen will und wie viele Aktien tatsächlich platziert werden. Laut Bloomberg peilen die Schweden einen Erlös von mindestens einer Milliarde Dollar bei einer Bewertung von rund 15 Milliarden Dollar an. Zum Vergleich: In der Finanzierungsrunde 2021 wurde das Unternehmen noch mit stolzen 45 Milliarden Dollar bewertet. Doch damals boomten Online-Bezahldienste – angetrieben durch die Corona-Pandemie. 

Deutlich höher wurden zuletzt die US-Fintech-Rivalen Stripe und Chime bewertet. Während Stripe im Zuge eines Übernahmeangebots auf satte 91,5 Milliarden Dollar kam, wurde Chime in einer privaten Finanzierungsrunde mit 25 Milliarden Dollar taxiert. 

Schon seit Jahren wird über ein Klarna-IPO spekuliert. Nun dürfte das Warten bald ein Ende haben. DER AKTIONÄR bleibt am Ball und wird zeitnah über weitere News rund um den Börsengang berichten.

Enthält Material von dpa-AFX

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