Europas größter Gabelstapler- und Lagertechnik-Hersteller Kion hat mit seinen Jahreszahlen für 2017 alle überrascht. Die Börse honoriert die Zahlen mit einem satten Kursgewinn. Wie es weitergehen könnte.
Die Kion Group hat dank einer gestiegenen Nachfrage nach Lagerlogistik-Systemslösungen ihre im Herbst etwas reduzierten Jahresziele erreicht. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 37 Prozent auf 7,65 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs um annähernd 43 Prozent auf 766 Millionen Euro. Mit beiden Werten wurden die Analystenschätzungen übertroffen.
US-Steuerreform stützt das Ergebnis
Zum guten Abschluss trug auch die US-Steuerreform bei: Durch die Senkung des Körperschaftssteuersatzes entstand ein positiver Einmaleffekt in Höhe von run d 92 Millionen Euro. Kion rechnet nun für das laufende Jahr beim Konzernumsatz mit einem Zielwert zwischen 7,7 Milliarden und 8,2 Milliarden Euro. Für das EBIT wird ein Zielkorridor zwischen 770 Milionen und 835 Millionen Euro angestrebt.
Kion kündigte an, die Dividende auf 0,99 Euro je Aktie zu erhöhen - ein Plus von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (0,80 Euro). Hauptprofiteur der Dividenden-Erhöhung ist der chinesische Großaktionär Weichai, der gut 43 Prozent an Kion hält. Bis Ende Juni solle diese Quote nicht erhöht werden, danach dürfte der Anteil weiter aufgestockt werden. Die US-Bank JP Morgan hat Kion auf "Overweight" mit einem Kursziel von 80,50 Euro belassen.
Kion-Aktienkurs scheitert an Abwärtstrendlinie
Die Kion-Aktien gewannen an der MDAX-Spitze am Donnerstag zwischenzeitlich mehr als sieben Prozent auf 75,85 Euro. Damit lief die Aktie bis an den Abwärtstrend heran, in dem sie sich seit vergangenem Herbst befindet. Damals hatte Kion bei knapp 82 Euro ein Allzeithoch erreicht. Sollte Kion es demnächst schaffen, die Abwärtstrendlinie nachhaltig zu überwinden, wäre der Weg zum alten Rekord frei. DER AKTIONÄR empfiehlt engagierten Anlegern, den MDAX-Wert mit Stopp-Loss bei 57 Euro weiterhin zu halten.